Knapp 12.000 Euro für Vereinsprojekte

Die halbjährliche Ausschüttung des Kundenspendenprogramms „GiroCents“ der KSK fand diesmal im neuen „QuBi.Eifel“ der NE.W in Mechernich statt – Udo Becker: „Jeder kann mitmachen und mit wenig Aufwand Gutes tun.“

Die Halbjahres-Ausschüttung des beliebten Kundenspendenprogramms „GiroCents“ fand diesmal im neuen Qualifizierungs- und Bildungszentrum für Menschen mit Einschränkungen, kurz: „QuBi.Eifel“, der Nordeifel.Werkstätten in Mechernich statt. Sebastian Thur (v.r.) (KSK-Vorstandssekretariat), NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner, Iris Esselborn (KSK-Vertriebsmanagement) und KSK-Vorstandsvorsitzender und Moderator Udo Becker begrüßten die Spendenempfänger und die neuen Projektteilnehmer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Halbjahres-Ausschüttung des beliebten Kundenspendenprogramms „GiroCents“ fand diesmal im neuen Qualifizierungs- und Bildungszentrum für Menschen mit Einschränkungen, kurz: „QuBi.Eifel“, der Nordeifel.Werkstätten in Mechernich statt. Sebastian Thur (v.r.) (KSK-Vorstandssekretariat), NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner, Iris Esselborn (KSK-Vertriebsmanagement) und KSK-Vorstandsvorsitzender und Moderator Udo Becker begrüßten die Spendenempfänger und die neuen Projektteilnehmer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Mechernich – „Gemeinsam Großes bewegen!“ – Dieser Slogan des Kundenspendenprogramms „GiroCents“ der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) passte diesmal auch perfekt auf den Gastgeber der Halbjahres-Ausschüttung: die Nordeifel.Werkstätten (NE.W). Denn die sechs Spendenempfänger und die neuen Teilnehmer der nächsten Runde waren im neu errichteten „QuBi.Eifel“, dem Qualifizierungs- und Bildungszentrum für Menschen mit Einschränkungen, direkt in der Nähe des Mechernicher Bahnhofs eingeladen worden. Auf knapp 3.000 Quadratmeter Grundfläche haben die NE.W ihre bisherigen vier Eingangs- und Berufsbildungsbereiche im Kreis Euskirchen jetzt in Mechernich zentralisiert.

„Die Einrichtung hier ist zwar riesengroß, aber eigentlich schon wieder zu klein“, berichtete NE.W-Geschäftsführer und Gastgeber Christoph Werner. „Wir verfügen nun über den aktuellsten Stand der Technik und arbeiten auf höchstem pädagogischen Niveau, wobei wir die bislang in Werkstätten übliche Trennung zwischen Menschen mit geistigen und psychischen Einschränkungen aufgegeben haben.“ Darüber hinaus möchte man mit dem Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE) zusammenarbeiten, um am „QuBi.Eifel“ echte Inklusion stattfinden zu lassen und die Grenzen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung weiter aufzuweichen.

Zehnter Geburtstag

Das Ziel des „QuBi.Eifel“ ist es, junge Menschen intensiv und innovativ bei ihrem Berufsstart zu begleiten und ihnen damit möglichst eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Außerdem sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen dabei unterstützt werden, erstmalig oder erneut Fuß im Arbeitsleben zu fassen. „Mittlerweile sind 120 Menschen in der Ausbildung hier vor Ort, betreut von 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Werner.

Der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (r.) bedankte sich bei NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner für die Gastfreundschaft im neuen „QuBi.Eifel“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (r.) bedankte sich bei NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner für die Gastfreundschaft im neuen „QuBi.Eifel“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Dann hatte der trotz schweißtreibender Temperaturen gutgelaunte Moderator der Halbjahres-Ausschüttung und Vorstandsvorsitzende der KSK, Udo Becker, das Wort und stellte zunächst das Kundenspendenprogramm „GiroCents“ vor, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert: „Jeder, der ein Girokonto hat, kann sich bei diesem Programm anmelden und so mit wenig Aufwand Gutes tun. Am Ende des Monats werden die Nachkommastellen auf dem Konto, also Summen zwischen einem und 99 Cent, für den guten Zweck eingezogen.“ Becker scherzte, dass dies selbstverständlich nur bei Konten geschehe, die sich nicht im negativen Guthabenbereich befänden.

Faszinierend sei, dass bei gleichbleibender Spenderzahl immer rund 12.000 Euro am Ende des Halbjahres zusammenkämen. Und so konnte Udo Becker  auch diesmal wieder 11.800 Euro verteilen, erinnerte aber daran, dass die KSK mit ihren beiden Stiftungen und dem PS-Zweckertrag noch andere Möglichkeiten habe, Vereine und Institutionen im Kreis Euskirchen zu unterstützen. Auch die „GiroCents“-Spendenempfänger könnten sich selbstverständlich noch zusätzlich an die anderen Quellen wenden. Und auch Zuwachs bei den „GiroCents“-Teilnehmenden sei natürlich im Sinne der guten Sache willkommen.

Emu und Lama

Die teilnehmenden Kunden, die ihre E-Mail-Adresse hinterlegt haben, stimmen einmal pro Monat per Mausklick ab, wer die „GiroCents“ bekommen soll. Die meisten Stimmen der halbjährigen Ausschüttung gingen diesmal an die Tierhilfe Nordeifel, die sich besonders um Wildtiere kümmert. Aber auch ein Emu und ein Lama landeten schon in der Notaufnahme. Angelika Kohlgraf berichtete, dass die Mitglieder ihres Vereins die Tiere zuweilen mit nach Hause nähmen, wenn in der Aufnahme kein Platz mehr sei. Das Geld werde vor allem benötigt, um Enten, verwaiste Entenküken und auch Hähne besser unterzubringen und zu versorgen.

NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner stellte das Projekt „Tovertafel“ vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
NE.W-Geschäftsführer Christoph Werner stellte das Projekt „Tovertafel“ vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Auf Platz zwei landete der Verein „Schrittchen für Schrittchen“. Kirsten Comes berichtete, dass der Verein seit der Flutkatastrophe 2021 schwerpunktmäßig in der Fluthilfe tätig gewesen sei. Man biete Beratung und Hilfe in den Bereichen Trauer, Psychotraumatologie, Krisenintervention und Lebenskrisen. Auch der Tod eines Tieres könne für manchen Mensch emotional belastend sein. Auch dort biete man seine Hilfe an.

Die Inklusive Kita St. Johannes Baptist, Mechernich, hat noch immer mit den Folgen der Bleisanierung zu kämpfen. Nachdem die bleihaltige Erde abgetragen wurde, geht es jetzt an den Wiederaufbau des Kita-Geländes. Das Geld, so berichteten Heidi Zander und Eva Zimmer, werde benötigt für einen Rutschenhügel, eine Bobbycar-Strecke, ein Sand- und Wasserspielbereich mit Spielhütte, naturnahe Bepflanzung als Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten für die Kinder und ganz wichtig: für eine Schaukelanlage.

Der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim möchte mit der Spende das Familienzentrum Nettersheim dabei unterstützen, für Senioren gesellige Veranstaltungen gegen die Einsamkeit auszurichten. Dabei soll es auch um Themen wie Gesundheitstanz, Gedächtnistraining, gemeinsames Singen, Märchen für Erwachsene und gesunde Ernährung im Alter gehen. Brigitte Wies berichtete, dass sich die Senioren statt der geplanten geselligen Nachmittage lieber ein gemeinsames Frühstück wünschten. Dieses werde jetzt einmal im Monat angeboten.

Die AWO-Kita Glehn „Purzelbaum“, die 50 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut, will nach langer Corona-Pause ihre Zertifizierung zur Nationalpark-Kita wieder auffrischen. Jenny Stemmler berichtete, dass dafür vor allem viele Ausflüge mit den Kindern unternommen werden sollten, um ihnen die Natur und das Leben im Nationalpark näher zu bringen.

Schweinchen und Schecks

Der Verein „Bewegung als Kunst und Wissenschaft“ schließlich möchte seine Spende mit in ein fünfmonatiges Vollzeit-Intensivseminar für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren fließen lassen, um eine berufliche und lebensnahe Orientierung und Persönlichkeitsentwicklung zu bieten. Da die Gesamtkosten des Leader-Projekts 190.000 Euro betragen und zehn Prozent der Kosten vom Verein selbst aufgebracht werden müssen, ist man über jeden Zuschuss dankbar.

Nachdem alle Empfänger von Sebastian Thur (Vorstandssekretariat) und Iris Esselborn (Vertriebsmanagement) mit Schweinchen und Schecks versehen waren, bat Udo Becker die sechs neuen Bewerber für die GiroCents-Spenden, ihre Projekte kurz vorzustellen.

Friedhelm Heß von der Kreisverkehrswacht Euskirchen, die seit vielen Jahren mit der KSK zusammenarbeitet, berichtete, dass erneut Kindergärten und Schulen mit Fahrzeugen und Materialien der Verkehrssicherheit ausgestattet werden sollen. Auch möchte man wieder Radfahrausbildung an allen Grundschulen sowie Verkehrssicherheitsaktionen mit der Verkehrsunfallprävention der Polizei Euskirchen an Kindergärten, Schulen, bei jungen Fahrern, jungen Erwachsenen und Senioren anbieten. „Ganz besonders möchten wir uns auch weiterhin um die durch die Flut betroffenen oder zerstörten Kindergärten und Schulen kümmern“, so Heß.

Käthe Grzsezkowiak vom Verein Freunde und Förderer der Gesamtschule Euskirchen berichtete, dass man ein künstlerisches Gesamtprojekt auf die Beine stellen möchte, welches in den Schulalltag integriert wird und zur Stärkung und Kompetenzerkennung sowie Entwicklung der Schüler beitragen soll. Dazu ist geplant, mit den ausgebildeten Künstlern des „Kölner Spielecircus“ zusammenzuarbeiten.

Die Initiative Kinderspielplatz Vussem hat nur einen Zweck, sie möchte ein Spielgerät für ein- bis dreijährige Kinder für den Spielplatz in Vussem finanzieren. Carsten Vogel bemängelte, dass diese Gruppe meistens nicht bedacht werde, war aber zugleich begeistert von der Giro-Cents-Veranstaltung, da man hier „phantastisch netzwerken“ und sich untereinander austauschen könne. So stellte sich beispielsweise rasch heraus, dass Kirsten Comes noch Material für Hochbeete besaß und stieß dabei auf Interesse der Kita St. Johannes Baptist.

Neue Akkus

Hans Dieter Könn und Bruno Theis sind die Akkus für die Geschwindigkeits-Anzeigetafeln (Smileys) in Großbüllesheim ausgegangen. Auch benötigen die Geschwindigkeitsmessungen ein Software-Upgrade zur genaueren Auswertung, um sodann Infrastrukturmaßnahmen zu initiieren. Mit der Spende sollen die vorhandenen Akkus der beiden Smileys erneuert werden.

Das Culturteam Euskirchen unter der Leitung von Klaus Linden möchte unter dem Motto: „Musik am Steinbach“ drei bis vier kulturelle Erlebnisse schaffen und ein Ort des gesellschaftlichen Miteinanders anbieten.

Schließlich aber hatte auch der Gastgeber noch einen Wunsch: Christoph Werner berichtete, dass die NE.W gern eine Tovertafel (interaktiver Lichtprojektor) zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung hätte. Gerade Menschen mit kognitiven, körperlichen, psychischen als auch dementiellen Einschränkungen seien im Arbeits-Alltag stets auf Unterstützung und Hilfeleistungen angewiesen. Hier könne die Tovertafel als ansprechendes und interessantes Medium hervorragend greifen. Denn die Tovertafel reagiere dank hochsensibler Technik bereits auf kleinste Hand- und Körperbewegungen. „Jede Aktion wird durch eine positive, farbenfrohe und tongebende Reaktion auf den Teilnehmer zu einem Erfolgserlebnis“, so Werner. Mit der interaktiven Konsole ließen sich verschiedenste (Lern-)Spiele spielen.

Die sechs neuen GiroCents-Bewerber wurden bereits freigeschaltet, und die GiroCents-Teilnehmer können daher wieder bestimmen, wohin ihre Spenden aus den Nachkommastellen auf dem Konto am Ende des Monats fließen sollen.

Weitere Informationen über die Projekte und Bewerbungsmöglichkeiten für ehrenamtlich tätige Institutionen gibt es im Internet: www.ksk-eu.de/girocents.

Weitere Bilder der Veranstaltung sehen Sie in Kürze auf dem Blog der Kreissparkasse Euskirchen.

Eifeler Presse Agentur/epa

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