Spedition Berners: Weiteres Logistiklager für 11.000 Paletten

Geschäftsführer Daniel Claßen gewährte Einblick in die Kommissionierungsabläufe und die hochmoderne Lagertechnik – Lob an Stadt Mechernich, Kreis Euskirchen und KSK Euskirchen, die es ermöglichten, das ambitionierte Projekt in nur einem Jahr umzusetzen

Freuten sich über die gelungene und rasche Umsetzung der neuen Lagerhalle für Berners Logistik: KSK-Firmenkundenberater Thomas Bertrams (v.l.), Berners-Geschäftsführer Daniel Claßen, Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter, und Berners-Betriebsleiter Steffen Steinhauer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Freuten sich über die gelungene und rasche Umsetzung der neuen Lagerhalle für Berners Logistik: KSK-Firmenkundenberater Thomas Bertrams (v.l.), Berners-Geschäftsführer Daniel Claßen, Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter, und Berners-Betriebsleiter Steffen Steinhauer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Mechernich – Was anderswo oft viele Jahre dauert, geht im Kreis Euskirchen zuweilen äußerst schnell. Der Geschäftsführer der Spedition Berners, Daniel Claßen, ist noch immer hellauf begeistert: „Für unsere neue Halle im Gewerbegebiet Obergartzem III ist zwischen Bauantrag und Fertigstellung nur ein Jahr ins Land gezogen“, berichtete er kürzlich bei einem Besuch von Vertretern der Kreissparkasse Euskirchen. Der Begriff „Halle“ könnte allerdings zu falschen Vorstellungen führen. Bei dem, was im Ziegelfeld auf 6.500 Quadratmetern – also ungefähr auf der Fläche eines FIFA-Fußballfelds – entstanden ist, handelt es sich um ein hochmodernes Logistiklager, das zusätzlichen Platz für 11.000 Paletten bietet. „Ich möchte besonders die Stadt Mechernich loben, die uns bei der Umsetzung dieses Projekts sehr unbürokratisch und schnell geholfen hat“, so Claßen. Aber auch der Kreis Euskirchen habe sich äußerst kooperativ gezeigt und seine Genehmigungen sehr rasch erteilt.

Die neue Lagerhalle wird vollständig CO2-neutral bewirtschaftet. „Wir verfügen am Standort über eine ausgesprochen intensive Dämmung, heizen mit Biogas und nutzen Strom aus Wasserkraft“, erläuterte Claßen. Auch habe man Wert daraufgelegt, die neue Lagerhalle flutresistent zu bauen. „An unserem Hauptstandort sind wir während der Flutkatastrophe schwer in Mitleidenschaft gezogen worden“, erinnerte Claßen, „an diesem weiteren Standort lagern wir vor Ort Biogas im Tank, besitzen ein Notstromaggregat und nutzen eine Internetverbindung über Satellit.“ Im Notfall könnte man also weiterarbeiten, vorausgesetzt, die Mitarbeitenden erschienen zum Dienst.

Modernes Schmalgang-Lager

Am neuen Standort in Obergartzem III stehen der Spedition Berners jetzt weitere 11.000 Palettenstellplätze zur Verfügung. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Am neuen Standort in Obergartzem III stehen der Spedition Berners jetzt weitere 11.000 Palettenstellplätze zur Verfügung. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

In der neuen Halle, in der ab Januar 21 Menschen arbeiten werden und mittelfristig noch Mitarbeitende einer Außenarbeitsgruppe der Nordeifel.Werkstätten (NE.W) hinzustoßen, können täglich 500 Paletten abgefertigt werden. Es handelt sich um ein sogenanntes Schmalgang-Lager, das heißt: Das Stapelfahrzeug samt Fahrer fährt über Induktionsschleifen gesteuert in den Gängen hin und her, ohne wenden zu müssen, und hebt die Paletten bis zu 13 Meter hoch seitlich in die Fächer. Der Fahrzeugführer, der mit in die Höhe gehievt wird, sollte daher zwingend schwindelfrei sein. Durch die schmalen Gänge wird das Maximum an Stellfläche aus dem Lager herausgeholt. Und wenn es in Zukunft doch nicht reichen sollte, so hat sich Berners bereits die Option offengehalten, die Halle erweitern zu können.

„Es handelt sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte unseres Unternehmens“, verriet Claßen. Die Spedition Berners existiert bereits seit 1880. Das Eifeler Traditionsunternehmen, das mit einem Pferdefuhrwerk begann und 1912 den ersten Lkw auf die Reise schickte, wird mittlerweile in der sechsten Generation geführt und erwirtschaftet mit seinen mehr als 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 27 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe seit 1953

Das Eifeler Traditionsunternehmen Berners errichtete auf 6.500 Quadratmetern Fläche eine neue moderne Logistikhalle. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Das Eifeler Traditionsunternehmen Berners errichtete auf 6.500 Quadratmetern Fläche eine neue moderne Logistikhalle. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„Wir sind froh, dass wir schon seit Jahrzehnten mit der Kreissparkasse Euskirchen zusammenarbeiten“, so Claßen über die gemeinsame Geschäftsverbindung, die seit 1953 besteht. Was für die Stadt Mechernich und den Kreis Euskirchen gelte, gelte hier ganz besonders: „Man kennt einander, begegnet sich auf Augenhöhe und bringt Verständnis für unser Gewerbe und seine besonderen Herausforderungen mit.“ Mit der KSK seien beispielsweise zahlreiche Finanzierungsmodelle beleuchtet worden, wobei sich die zu erbringenden Dokumentationen im Rahmen gehalten hätten. Auch die Kreiswirtschaftsförderung habe geholfen, an Gelder aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) für die gewerbliche Wirtschaft zu kommen.

Letztlich habe sich Berners für eine klassische Finanzierung entschieden. „Aufgrund der derivaten Struktur konnten wir unserem Kunden jedoch eine feste Zinsbindung für 25 Jahren und parallel mit der Deutsche Leasing AG auch eine passende Lösung für die Flurförderzeuge und das Regallager bieten“, berichtete KSK-Firmenkundenberater Thomas Bertrams, der die Finanzierungsberatung maßgeblich betreute.

Stärkung des Wirtschaftsstandorts Kreis Euskirchen

Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter der KSK, wies darauf hin, dass die rheinischen Sparkassen, um den Beratungsbedarf rund um das Thema Nachhaltigkeit professionell begleiten zu können, erst kürzlich ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet hätten: die ProEco Rheinland GmbH & Co. KG, die in Zukunft für Unternehmen wie Berners bereitstünde. „Die neue Logistikhalle in Obergartzem ist ein Leuchtturmprojekt in der Region und zeigt, dass, wenn alle Entscheidungsträger an einem Strang ziehen, da sie aufgrund langer Zusammenarbeit Vertrauen zueinander gefasst haben, notwendige Investitionen auch rasch umgesetzt werden können“, so Santema. Das stärke letztlich den Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen, schaffe regionalen Mehrwert und sorge für Arbeitsplätze vor Ort.

Daniel Claßen berichtete, dass die Mitarbeitenden in seinem Unternehmen überwiegend aus der Eifel stammten. „Wir bilden unseren Nachwuchs selber aus, auch und besonders unseren Führungsnachwuchs“, sagte er und verwies auf Betriebsleiter Steffen Steinhauer, der seit seiner Ausbildungszeit bei Berners arbeitet.

„Veränderungsbereitschaft und die eigenen Stärken erkennen“

Die Kunden von Berners stammen überwiegend aus dem Industriekundenbereich, der in einem Radius von 50 Kilometern rund um Mechernich angesiedelt ist. Bei Berners werden die Kundenpaletten nicht nur zwischengelagert und mit der eigenen Lkw-Flotte weiterversandt, sondern es werden auch Container für den Endkunden auf Paletten verpackt, konfektioniert und in entsprechende Wunscheinheiten zusammengestellt. Aus dem Prospektgewerbe, dem zeitweiligen Hauptstandbein des Unternehmens, hat man sich seit der Coronapandemie fast vollständig zurückgezogen. Den Geschäftserfolg von Berners begründete Claßen vor allem mit dem Mut, das eigene Wirtschaften beständig zu hinterfragen und wenn nötig zu verändern: „Veränderungsbereitschaft und die eigenen Stärken erkennen und auszubauen, gehört mit zu unserer Unternehmensstrategie“, sagte der Geschäftsführer und fügte abschließend augenzwinkernd hinzu: „Wie man sieht, haben wir in unserer großen Halle noch ein wenig Platz, weitere Neukunden sind uns daher zurzeit herzlich willkommen.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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