Wettbewerb „Wir sind morgen“ ging in die dritte Runde – Kreissparkasse Euskirchen unterstützt die Stadtentwicklung durch Ideen Jugendlicher mit weiteren 7000 Euro
Bad Münstereifel – Die Stadt Bad Münstereifel soll jung gehalten werden, und zwar unter Bürgerbeteiligung. Deshalb hat die Bürgerstiftung Bad Münstereifel den Wettbewerb „Wir sind morgen“ ausgerufen, bei dem Jugendliche aus Bad Münstereifel Ideen zur Stadtentwicklung einreichen können. Die Preisträger bekommen neben einer Prämie auch einen guten Zuschuss, um ihre Projekte verwirklichen zu können. Am vergangenen Freitag fand im Seniorenzentrum Otterbach die dritte Preisverleihung statt.
Bei der Begrüßung sagte Bodo Kerstin, Zweiter Vorsitzender der Bürgerstiftung, auch in Anspielung auf bereits umgesetzte Projekte des Wettbewerbs: „Wir sind nicht nur in der Bürgerschaft angekommen, sondern prägen auch das Image der Stadt Bad Münstereifel mit.“ Möglich sei das vor allem auch durch die Unterstützung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), so Kerstin: „Die Kreissparkasse hat nicht nur über 40.000 Euro eingebracht, sondern hilft neben der finanziellen Unterstützung auch personell: Den KSK-Mitarbeiter Hannes Herbrand darf ich herzlich als neuen Vorstandskollegen begrüßen.“
Aber nicht nur der Kreissparkassen-Vertriebsleiter war anwesend, in Vertretung des Vorstandes überbrachte KSK-Mitarbeiter Helmut Habscheid weitere 7.000 Euro für die Stiftung und berichtete: „In Bad Münstereifel ist viel in Bewegung, das Städtchen ist mittlerweile in ganz Deutschland bekannt. Wir haben uns nicht nur auf die Fahnen geschrieben, Gutes für die Region zu tun, sondern auch die Jugend zu unterstützen – mit dem Wettbewerb können wir beides gleichzeitig.“
Alexander Büttner, Bürgermeister der Kurstadt, sagte: „Ich finde den Wettbewerb vor allem auch deshalb so sympathisch, weil junge Menschen konstruktiv das Stadtbild prägen können. Dabei stoßen sie Themen an, auf die wir im Rathaus gar nicht kommen können.“
Dazu gehört auch das Projekt der Friedrich-Haass-Gemeinschaftshauptschule Bad Münstereifel, das Schüler vorstellten: Mit kunstvoll gestalteten Skulpturen und Masken sollen Brücken, Treppen und Mauern entlang der Erft verschönert werden.
Die Objekte sind bereits fertiggestellt, nur die Platzierung müsste noch erfolgen, so die Schüler. Die Genehmigung hatten sie bereits im Vorfeld beim Erftverband und im Rathaus eingeholt. Der begleitende Projektleiter des Wettbewerbs, Ottfried Matthäi, zeigte sich nicht als einziger begeistert: Die Jury kürte das Projekt zum Sieger. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 1000 Euro sowie 5000 Euro für die Umsetzung.
Den zweiten Platz, dotiert mit 500 Euro Preisgeld und 2500 Euro für die Umsetzung, erreichte ein Projekt des städtischen St.-Michael-Gymnasiums: Schüler wollen den Sportplatz an der Stadtmauer, angrenzend an den Schulanbau, erweitern. Die Schüler wollen eine Boulderwand für das Klettern in Absprunghöhe, Sportgeräteverleih, ein Minifußballfeld, aber auch eine Ruhezone, im Schülerjargon „Chill-Out-Zone“, sowie einen Nutzgarten erstellen. Dieses Gelände soll aber nicht nur in Pausenzeiten den Schülern des Gymnasiums zu Gute kommen, sondern außerhalb der Schulzeiten auch für andere Kinder und Jugendliche zugänglich sein.
Bodo Kerstin: „Ich möchte betonen, dass uns die Auswahl der Preisträger sehr schwer gefallen ist und auch die weiteren Projektvorschläge umsetzungswürdig sind.“ Deshalb bekäme der Kinderschutzbund aus den raren freien finanziellen Mitteln der Stiftung 1000 Euro, um den Jugendtreff „Gate 47“ in Arloff zu renovieren. Auch will sich Kerstin für den Vorschlag des St.-Angela-Gymnasiums einsetzen: Für die 17 im KZ Theresienstadt ermordeten Bad Münstereifeler Juden ist eine Gedenktafel geplant, die in dem Sammellager angebracht werden soll. Dieses wird stets während der jährlich stattfindenden Schülerfahrt nach Prag besucht.
Für das Deeskalationsprojekt vom „Schülergarten“, in dem sieben Münstereifeler Schulen koordiniert werden, hat sich Bodo Kerstin schon an anderer Stelle eingesetzt: „Es erfüllt leider nicht die formalen Kriterien unseres Wettbewerbs.“ Letzter Projektvorschlag war ein begleitendes Seminar für abgehende Schüler oder junge Studenten vom angehenden Priester Raphael Ballestrem der katholischen Ordensgemeinschaft „Legionäre Christi“, die in Bad Münstereifel die „Apostolische Schule“ betreiben. Darin sollen junge Menschen durch Persönlichkeitsbildung und Trainings in Kommunikation und Organisation besser auf ihr Berufsleben vorbereitet werden.
Eifeler Presse Agentur/epa