Harperscheider verfügen jetzt über eigenen Defibrillator

Zuwendung der KSK Euskirchen machte die Anschaffung möglich – Zahlreiche Bürger ließen sich bereits in der Handhabung des neuen Geräts schulen

Bedankten sich bei Manuela Dederichs (3.v.l.) von der KSK Euskirchen für die finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung eines Defibrillators für Harperscheid: Tatjana Schmitz (v.l.), Heike Möhrer, Gerd Breuer, Dirk Hörnchen und Bettina Wagner vom Dorfgemeinschaftsverein Harperscheid. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Bedankten sich bei Manuela Dederichs (3.v.l.) von der KSK Euskirchen für die finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung eines Defibrillators für Harperscheid: Tatjana Schmitz (v.l.), Heike Möhrer, Gerd Breuer, Dirk Hörnchen und Bettina Wagner vom Dorfgemeinschaftsverein Harperscheid. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Schleiden-Harperscheid – Ihre Gesundheitsvorsorge haben die Harperscheider ein Stück weit selbst in die Hand genommen. Der Dorfgemeinschaftsverein unter Vorsitz von Tatjana Schmitz und ihrem Stellvertreter Gerd Breuer organisiert im Dorf nicht nur Veranstaltungen wie Erste-Hilfe-Ausbildungen, Nothilfe am Kind oder Informationsabende rund um das Thema Gesundheit, sondern er hat sich jetzt auch für die Anschaffung eines Defibrillators stark gemacht. Denn zahlreiche Menschen sterben noch immer an einem plötzlichen Herztod, obwohl viele von ihnen gerettet werden könnten, wenn ein Defibrillator in der Nähe wäre.

„Wenn wir Glück haben, kommt im Ernstfall der Notarzt aus Schleiden, dann vergehen nur acht Minuten, bis Hilfe bei uns im Höhendorf eingetroffen ist“, berichtete jetzt Gerd Breuer, der das neue Gerät am Dorfsaal vorstellte. „Wenn aber der Notarzt von Mechernich aus kommen muss, dann hat man bei einem Herzversagen wohl kaum eine Chance zu überleben.“

Der Experte für Medizintechnik, Jürgen Claßen, erklärte den Harperscheidern, wie man mit einem Defibrillator umgeht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Experte für Medizintechnik, Jürgen Claßen, erklärte den Harperscheidern, wie man mit einem Defibrillator umgeht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Da die Anschaffung eines Defibrillators aber für einen kleinen Dorfverein eine recht teure Angelegenheit ist, suchte man nach einem Sponsor. Bei der Kreissparkasse Euskirchen traf man dabei sogleich auf offene Ohren. „Bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und Hilfe für die Bürger vor Ort zu leisten, ist ja ein fester Bestandteil unserer Satzung“, berichtete Manuela Dederichs, die stellvertretende Leiterin des KSK-Beratungscenters in Schleiden. Aus dem PS-Zweckertrag hatte die KSK daher gleich 1000 Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. Erst kürzlich war ein ähnliches Gerät im Blankenheimer Höhenort Dollendorf installiert worden. Dort hatte die KSK-Bürgerstiftung die Anschaffung unterstützt.

Manuela Dederichs war am Mittwochabend nach Harperscheid gekommen, um sich die Installation des neuen Defibrillators direkt an der Außenmauer des Dorfsaals anzusehen. Das Anbringen des Geräts hatten die Bürger in Eigenregie geleistet. Dazu musste auch eine Stromversorgung gelegt werden, denn der „Defi“ wird in den Wintermonaten beheizt. Das Gerät selbst jedoch funktioniert mit Batterien und ist für jedermann jederzeit frei zugänglich.

Zahlreiche Bürger interessierten sich trotz Urlaubszeit für das neue lebensrettende Gerät. Eine weitere Veranstaltung ist bereits geplant. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Zahlreiche Bürger interessierten sich trotz Urlaubszeit für das neue lebensrettende Gerät. Eine weitere Veranstaltung ist bereits geplant. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„Wir sind der KSK sehr dankbar, dass sie uns diese Anschaffung ermöglichte“, sagte Tatjana Schmitz. Wie sehr auch die Bürger sich über die Anschaffung freuten, zeigte der gut besetzte Dorfsaal. Die Dorfbewohner waren am Mittwochabend aber nicht nur gekommen, um der KSK Applaus für die Zuwendung zu spenden, sondern sie wollten auch lernen, wie man im Ernstfall mit dem neuen „Defi“ umgeht.

Dazu hatten sie den Experten für Medizintechnik Jürgen Claßen aus Mechernich eingeladen, der den Anwesenden die Handhabung des Geräts erklärte, und ihnen vor allem die Angst nahm, etwas falsch machen zu können. Denn der lebensrettende Elektroschock, so erfuhren die Bürger, werde erst ausgelöst, wenn das Gerät mittels Messung über die am Körper befestigten Elektroden festgestellt habe, dass wirklich ein Herzstillstand vorliege.

Eifeler Presse Agentur/epa

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