Georg Gnädig: „Die KEV war ein Teil meiner Familie“

Nach 40 Jahren Tätigkeit für den regionalen Energieversorger geht der 61-Jährige jetzt in den Ruhestand – Zukünftig möchte er sich sozial engagieren und die Welt entdecken

ene-Geschäftsführer Markus Böhm (rechts) und KEV-Geschäftsführer Helmut Klaßen (links) sowie zahlreiche Kollegen verabschiedeten Georg Gnädig (hier mit seiner Frau Magdalene) in den wohlverdienten Ruhestand. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
ene-Geschäftsführer Markus Böhm (rechts) und KEV-Geschäftsführer Helmut Klaßen (links) sowie zahlreiche Kollegen verabschiedeten Georg Gnädig (hier mit seiner Frau Magdalene) in den wohlverdienten Ruhestand. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Wenn jemand 40 Jahre lang bei ein und demselben Unternehmen arbeitet, dann sagt dies nicht nur viel über die Verlässlichkeit eines Menschen, sondern mindestens eben so viel über das Betriebsklima in einer Firma aus. Mit 61 Jahren ging jetzt Georg Gnädig von Bord der Kreis-Energie-Versorgung Schleiden (KEV), in der er vier Jahrzehnte lang tätig gewesen ist, 33 Jahre davon als Planer. So hat er beispielsweise alle Windparks im Versorgungsgebiet der KEV ans Netz gebracht, die Planung für Verkabelungsprojekte in den Stadtgebieten Mechernich und Schleiden erstellt oder sich auch um solche Dinge wie die äußere Gestaltung der Umspannanlage in Wollenberg oder der Verschönerung von Transformatorenstationen durch moderne Graffiti-Kunst gekümmert.

„Insgesamt ist das schon ein seltenes Jubiläum“, sagte der Geschäftsführer der ene-Unternehmensgruppe, Markus Böhm, der sich allerdings sogleich an eine ganze Reihe von Mitarbeitern erinnern konnte, die 40 und noch mehr Jahre für die KEV tätig waren. Böhm überreichte Georg Gnädig die Ehrenurkunde der Industrie und Handelskammer. Die anschließende Laudatio hielt KEV-Geschäftsführer Helmut Klaßen.

Geboren wurde Gnädig, der mit sieben Geschwistern aufwuchs, 1955 in Euskirchen, wo er auch die Schule besuchte. Von 1970 bis 1973 machte er dort eine Ausbildung zum Elektroinstallateur im Betrieb Bädorf, der heute nicht mehr existiert. „Nach der Bundeswehrzeit hat meine heutige Frau Magdalene, die schon seit 1969 bei der KEV gearbeitet hatte, mich darauf aufmerksam gemacht, dass sie dort einen Elektromonteur für eine Kolonne suchten. Ich habe mich beworben und die Stelle bekommen“, erzählte Georg Gnädig einige Tage vor seinem Abschiedsfest. Auch Gnädigs Schwager arbeitete damals bei der KEV. „Daran erkennt man, dass wir schon lange vor der Zertifizierung ein sehr familienfreundliches Unternehmen waren“, scherzte Helmut Klaßen bei seiner Ansprache.

„Die KEV war quasi ein Teil meiner Familie. Auch in schwierigen Lebenssituationen hat man mir hier stets Halt gegeben“, berichtete Gnädig. Bis 1976 habe er bei der KEV zunächst als Elektromonteur gearbeitet. 1983 dann habe er seinen Meister gemacht und sei in die Planung gewechselt. Seit dieser Zeit war er bei der KEV als Projekt- und Bauleiter tätig.

In seiner langen Dienstzeit hat Georg Gnädig vor allem gute Kontakte zu den Bauamtsleitern in den Kommunen des KEV-Versorgungsgebiets geknüpft und konnte viele Probleme auf dem kleinen Dienstweg lösen.  „Bei hunderten von Verhandlungen mit Grundstückseigentümern hat es höchstens fünf Mal in all der Zeit Probleme gegeben“, so Gnädig. Von einem älteren Kollegen habe er gelernt, dass man beispielsweise zu Landwirten besser nicht im Anzug gehe, sondern in normaler Alltagskleidung. „Besonders hilfreich ist es, wenn man Dialekt sprechen  kann“, verriet Gnädig, der seit 40 Jahren in Gemünd lebt und dort verwurzelt ist.

Der Vater zweier erwachsener Söhne hat für seinen Ruhestand schon einige Pläne geschmiedet. Vor allem will er sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und auch in der Gruppe „Rentner für Gemünd“ tätig werden. „Neben meinem sozialen Engagement möchte ich aber auch noch einiges von der großen weiten Welt sehen“, sagte Gnädig, für den eine Fußwanderung nach Santiago de Compostela vor zwei Jahren quasi eine Initialzündung war. Seither hat ihn das Fernweh gepackt. So würde er gern auch noch einmal nach Australien, wo er bereits war, Singapur, Kanada und eventuell auch Südamerika fliegen. Aber auch eine Donaukreuzfahrt wurde seiner Frau Magdalene bereits versprochen. „Schön wäre es auch, endlich mal Großvater zu werden“, sagte er an die Adresse seiner Söhne. Das Wichtigste aber sei die Gesundheit, die er nach einer überstandenen schweren Krankheit vor allem gemeinsam mit seiner Frau durch regelmäßige Wanderungen pflege.

„Ich sehe den Weggang von Georg Gnädig mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte KEV-Geschäftsführer Helmut Klaßen: „Wir verlieren einen Menschen, auf den man sich immer verlassen konnte, freuen uns aber auch, dass er solange für unser Haus tätig war und jetzt in einen neuen, für ihn wichtigen Lebensabschnitt eintritt.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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