Schülervertretung des Berufskollegs Eifel organisierte DKMS-Typisierungsaktion

201 potentielle Spender aus der Schülerschaft ließen sich registrieren

Insgesamt 201 Schülerinnen und Schüler des BKE ließen sich typisieren. Foto: Monika Reck
Insgesamt 201 Schülerinnen und Schüler des BKE ließen sich typisieren. Foto: Monika Reck

Kall – Statistisch gesehen erkrankt alle 15 Minuten ein Mensch an Blutkrebs. Vielen Erkrankten, bei denen die Blutstammzellen so verändert sind, dass nur noch weiße Blutkörperchen gebildet werden, hilft lediglich eine Stammzellspende weiter. Die Chance, dass eine solche Spende zur Heilung führt, ist umso größer, je höher die genetische Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger ist. 15.000 Gewebemerkmale gibt es, die einen genetischen Zwilling unter 50 Millionen möglichen Kombinationen ausmacht.

Um zum potentiellen Lebensretter zu werden, führt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) die Merkmale von mittlerweile acht Millionen Menschen, die sich freiwillig typisieren ließen. Die Schülervertretung des Berufskollegs Eifel in Kall (BKE) wollte die DKMS unterstützen und hat jetzt die Schülerschaft am BKE zu einer DKMS-Informationsveranstaltung mit nachfolgender Typisierung eingeladen. 201 Schülerinnen und Schüler ließen sich dabei registrieren.

Selbst bei Familienangehörigen findet man gerade einmal in einem von drei Fällen eine passende Übereinstimmung, erfuhren die Schülerinnen und Schüler in dem Vortrag. Auch wurde ihnen erklärt, wie die  eigentliche Spende konkret abläuft. Dies geschieht mittlerweile in der Regel durch eine periphere Stammzellspende, bei der die Stammzellen wie bei einer Blutwäsche aus dem Blut gewonnen werden. Nur in 20 Prozent aller Fälle werden die Stammzellen noch unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm entnommen. Auch die periphere Stammzellspende ist mit

In der Aula des Berufskollegs Eifel bekamen die jungen Leute Informationen rund um die Stammzel-lenspende. Foto: Monika Reck
In der Aula des Berufskollegs Eifel bekamen die jungen Leute Informationen rund um die Stammzel-lenspende. Foto: Monika Reck

Unannehlichkeiten verbunden: Einige Tage vor der Spende wird ein hormonähnlicher Stoff gespritzt, der die Bildung von Stammzellen anregt. „Ich habe mit starken Rückenschmerzen wie bei einer Grippe darauf reagiert“, erklärte ein ehemaliger Spender den jungen Leuten. Er relativierte allerdings sofort: „Was sind schon drei bis vier Tage Schmerzen, wenn man dafür einem Menschen das Leben retten kann, der zudem sicher noch viel mehr über sich ergehen lassen muss.“

Das überzeugte viele aus der Schülerschaft:  Unter der Aufsicht von Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsfachschule für Tourismus, die sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatten registrieren lassen, gaben sie dann ihre Daten und einen Abstrich der Mundschleimhaut ab. Jeweils eine Minute rieben die möglichen Spender das Wattestäbchen auf einer Wangeninnenseite entlang, um ausreichend Zellmaterial zu sammeln. „Das war’s schon?“, fragte eine Schülerin, als sie nach weiteren drei Minuten die angetrockneten Wattestäbchen für die Untersuchung in die Verpackung steckte. Jemandem helfen zu können, sei für sie absolut selbstverständlich, erklärte sie, als sie einer Klassenkameradin Platz machte.

(epa)

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