Christoph Werner verstärkt NE.W-Geschäftsführung

Der 45-jährige Euskirchener wird an die Stelle von Wilfried Fiege rücken, der Ende des Jahres nach 38 Jahren in den Ruhestand wechselt – Werner ist bestens vernetzt und ein leidenschaftlicher Ehrenamtler

Christoph Werner (Mitte), hier im Druckzentrum der NE.W in Kuchenheim, wurde zum 1. Juli neben Georg Richerzhagen (links) zum weiteren Geschäftsführer der NE.W bestimmt. Werner rückt an die Stelle von Wilfried Fiege (rechts), der Ende des Jahres nach 38 NE.W-Jahren in den Ruhestand wechselt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Christoph Werner (Mitte), hier im Druckzentrum der NE.W in Kuchenheim, wurde zum 1. Juli neben Georg Richerzhagen (links) zum weiteren Geschäftsführer der NE.W bestimmt. Werner rückt an die Stelle von Wilfried Fiege (rechts), der Ende des Jahres nach 38 NE.W-Jahren in den Ruhestand wechselt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen-Kuchenheim – Die Nordeifel.Werkstätten (NE.W) verfügen seit dem 1. Juli mit Dipl.-Ing. Christoph Werner über einen weiteren Geschäftsführer, der für Wilfried Fiege eingearbeitet wird, der nach 38 Arbeitsjahren Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand wechselt. Der aus Euskirchen stammende Christoph Werner konnte sich gegen 100 Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet durchsetzen und hat im langwierigen Bewerbungsverfahren schließlich den NE.W-Verwaltungsrat unter dem Vorsitz von Rita Witt in allen Belangen überzeugt.

„Letzten Endes war vor allem das Menschliche ausschlaggebend für die Einstellungsentscheidung“, erklärte Wilfried Fiege, „denn Fachwissen kann man sich draufschaffen, es muss aber auch menschlich funktionieren.“ Dem konnte NE.W-Geschäftsführer Georg Richerzhagen nur zustimmen: „Kam noch hinzu, dass Christoph Werner in allen Bewerbungsrunden einfach der Beste war“, freute er sich.

„Als ich im vergangenen Jahr die Stellenausschreibung gesehen habe, fühlte ich mich sogleich angesprochen“, erzählte Christoph Werner jetzt in der NE.W-Zentrale in Kuchenheim bei einem Pressetermin. Als Euskirchener habe er schon vorher beruflich Kontakt mit den NE.W gehabt und sehr genau gewusst, wie und was dort gearbeitet wird.

„Da ich ein Sozialmensch bin und jemand, der das Ehrenamt liebt, beschloss ich, meinem sozialen Grundengagement einen beruflichen Kontext zu geben“, erklärte Christoph Werner, der nicht nur Mitglied des Kirchenvorstand der Pfarrei St. Martin in Euskirchen ist, sondern auch erster Vorsitzender des Eifelvereins, Ortsgruppe Euskirchen, und der darüber hinaus im Schulpflegschaftsvorstand der Marienschule mitwirkt.

„Für mich war die Entscheidung, zu den NE.W zu gehen, eine reine Herzensentscheidung“, sagte Werner. Zuvor war er 22 Jahre in der Firma ID Ingenieure & Dienstleistungen tätig, zuletzt als Mit-Geschäftsführer. „Zu meinen alten Arbeitskolleginnen und -kollegen habe ich im Laufe der Jahre eine tiefe Beziehung aufgebaut, so dass der Abschied mir schwergefallen ist“, gibt er ehrlich zu, betont aber, dass er sich nicht gegen seine alte Arbeitsstelle, sondern einzig und allein für die NE.W entschieden habe.

Christoph Werner wurde 1977 in Euskirchen geboren, hat die Franziskusschule besucht, sein Abitur am Emil-Fischer-Gymnasium abgelegt und anschließend seinen Zivildienst auf einer Pflegestation an der Kaiser-Karl-Klinik in Bonn absolviert. Danach begann er sein Studium zum Maschinenbau-Ingenieur und war gleichzeitig als Aushilfe bei ID Ingenieure & Dienstleistungen eingestellt. „Nach drei Monaten hatte ich bereits eine Vollzeitstelle und musste sehen, wie ich nebenher noch mein Studium beendet bekam“, erinnerte er sich. In der Firma baute er sukzessive den Einkauf auf, bekam 2008 Prokura und war gemeinsam mit Michael Gottschalk seit 2013 Geschäftsführer des Unternehmens. Und weil ihm das offensichtlich noch nicht reichte, machte er nebenher noch seinen Betriebswirt. „Anfänglich bestand das Unternehmen aus sieben bis acht festen Mitarbeitern, heute sind es über 50“, blickte Werner nicht ohne Stolz zurück.

Der verheiratete Vater zweier Töchter ist gut vernetzt, kennt viele Menschen aus seinem langen Arbeitsleben und gehört unter anderem mit zur IHK-Vollversammlung. Die ersten Tage bei den NE.W haben bereits einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen: „Auch wenn ich erst kurze Zeit hier bin, so merke ich doch bereits, dass hier ein ganz anderer Geist weht und die Menschen eine ganz andere Grundmotivation haben, hier zu arbeiten.“

Bei einer Rundreise zu den vier Betriebsstandorten der NE.W im Kreis Euskirchen gemeinsam mit Wilfried Fiege war Werner vor allem überrascht darüber, wieviel Interesse ihm von Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch von den Beschäftigten entgegengebracht wurde: „Alle zeigten sich sehr interessiert an meiner Person und hatten keine Scheu, mich anzusprechen. Das war einfach toll.“

Neben Georg Richerzhagen, der vor allem die kaufmännische Seite der NE.W weiterhin fest im Blick behält, wird sich Werner zukünftig primär um Personalfragen, Technik, Energieeffizienz und das Gebäudemanagement kümmern. Daneben gibt es allerdings viele Überschneidungsbereiche und vor allem zahlreiche Baustellen, die alle drei Geschäftsführer derzeit gemeinsam in Atem halten.

So soll Ende August der ehemalige bei der Flutkatastrophe zerstörte „Nimm-Ess-Mit-Markt“ in Bad Münstereifel als „Cafésito“ wiedereröffnet werden, mit einem Kaffeeangebot aus einer Ravensburger Kaffeerösterei, die von Menschen mit Behinderung betrieben wird. Neben Spezialitäten aus der Region, NE.W-Eigenprodukten, wie beispielsweise Honig und Marmelade, will das um 50 Quadratmeter und eine Außengastronomie erweiterte Bistrocafé, das sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, Einkäufer, Touristen und Vor-Ort-Arbeitende wendet, einen Lieferservice anbieten, um die Münstereifeler Kernzone per E-Lastenbike mit Lebensmitteln zu versorgen. Bis zum Eröffnungstag ist nicht nur für die Geschäftsführer noch einiges zu tun.

Das trifft auch auf den neuen Berufsbildungsbereich in Mechernich zu, der Ende des Jahres baulich fertiggestellt sein und im Frühjahr nächsten Jahres bezogen werden soll. Darüber hinaus soll Ende September das ehemalige Park-Café Kramer am Euskirchener Ruhrpark zu einem weiteren „Cafésito“ ausgebaut und mit einem Wintergarten versehen werden.

„Jeder kennt die NE.W, aber kaum einer weiß, was bei uns alles geleistet wird“, so Georg Richerzhagen. Um Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit präsenter werden zu lassen, eigneten sich besonders die Bereiche Sport, Einkaufen und Gastronomie. „Das ist das ideale Terrain für eine Kontaktaufnahme und für den Abbau von Vorurteilen“, so Richerzhagen.

Eifeler Presse Agentur/epa

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