63 junge Leute in den Gesellenstand erhoben

Traditionsveranstaltung bei der Kreissparkasse Euskirchen würdigte den handwerklichen Nachwuchs – KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker: „Studium ist nicht unbedingt die bessere Alternative“

Die Prüfungsbesten wurden von Ausbildern, Kreishandwerksmeistern und der Kreissparkasse mit besonderen Glückwünschen bedacht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Prüfungsbesten wurden von Ausbildern, Kreishandwerksmeistern und der Kreissparkasse mit besonderen Glückwünschen bedacht. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Es gibt ihn noch, den Nachwuchs bei den Handwerkern, auch wenn er nicht mehr ganz so zahlreich ist wie in den vergangenen Jahren. Am Mittwochabend konnten aber immerhin gleich 63 junge Menschen im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) in den Gesellenstand erhoben werden. „Die KSK gibt immer ihr Bestes, um dieser Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu geben“, freute sich Vanessa Becker, Geschäftsführerin der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren – Euskirchen – Heinsberg, die den Abend moderierte.

Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der KSK, der nach eigenen Aussagen kein Handwerk, sondern ein „Mundwerk“ gelernt hatte, konterte, dass dieser besondere Lebensabschnitt im Leben der jungen Leute es einfach verdiene, gefeiert zu werden. Die Handwerker, so Becker in seiner anschließenden Begrüßungsansprache, kämen an einigen modernen Entwicklungen nicht vorbei. Ihr Berufsfeld würde sich ebenfalls zunehmend digitalisieren. „Selbst die Künstliche Intelligenz wird im Handwerk Einzug halten, dort jedoch nur eine unterstützende Funktion einnehmen“, war Becker sich sicher.

Der handwerkliche Nachwuchs, seine Ausbilder, Innungsmitglieder und die Vertreter der KSK Euskirchen stellten sich zum großen Gruppenbild auf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der handwerkliche Nachwuchs, seine Ausbilder, Innungsmitglieder und die Vertreter der KSK Euskirchen stellten sich zum großen Gruppenbild auf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Grundsätzlich teilte der Vorstandsvorsitzende die Forderung, dass die Volkswirtschaft nachhaltiger werden müsse, aber ohne das Handwerk sei dies schlechterdings nicht möglich. Den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen stünden jetzt viele Möglichkeiten offen. Der Fachkräftemangel mache sie begehrt wie nie zuvor, dabei zeigten sie eindringlich, dass ein Studium nicht unbedingt die bessere Alternative sei. „Wir stehen Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer weiteren Pläne gerne mit Rat und Tat zur Seite“, versprach Udo Becker, der die neuen Gesellinnen und Gesellen, aber auch deren Familienmitglieder und Vertreter der Ausbildungsbetriebe anschließend scherzhaft zum „6-Gänge-Menü“ einlud, das wahlweise wie folgt aussehen könne: „Eine heiße Suppe und fünf Kölsch.“

Den neuen Gesellinnen und Gesellen stünden viele Berufswege offen, sagte KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker und versprach den jungen Fachkräften bei ihrem weiteren beruflichen Werdegang. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Den neuen Gesellinnen und Gesellen stünden viele Berufswege offen, sagte KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker und versprach den jungen Fachkräften bei ihrem weiteren beruflichen Werdegang. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der stellvertretende Landrat Leo Wolter betonte, dass das Gesellenzeugnis ein Türöffner für einen neuen Lebens- und Berufsabschnitt sei. Er wünschte den jungen Leuten weiterhin „Schwung und Elan“, um an die neuen Herausforderungen heranzugehen.

Kreishandwerksmeister Willi Fetten dankte ebenfalls der KSK, dass sie nach der Pandemie und der Flutkatastrophe sogleich wieder bereit gewesen sei, der traditionellen Lehrlingslossprechung zwei Mal im Jahr großzügig Raum zu geben. Auch für die Auszubildenden seien es schwere Jahre gewesen. Sie hätten in dieser Zeit gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Mit einer Millionen Handwerksbetrieben und 5,6 Millionen Handwerkern verfüge Deutschland über die notwendige Kompetenz, um das Modernisierungsprogramm, und hier vor allem die propagierte Energie- und Verkehrswende, professionell umzusetzen.

Kreishandwerksmeister Willi Fetten sprach im S-Forum der KSK Euskirchen die neuen Fachkräfte frei und versetzte sie so traditionell in den Gesellenstand. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Kreishandwerksmeister Willi Fetten sprach im S-Forum der KSK Euskirchen die neuen Fachkräfte frei und versetzte sie so traditionell in den Gesellenstand. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„Es wäre daher endlich an der Zeit, eine echte Gleichwertigkeit zwischen akademischer und handwerklicher Ausbildung zu schaffen“, mahnte Fetten an. Hier sei ein gesamtgesellschaftliches Umdenken nötig. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte auf altbewährte Weise die Band „M.A.K.“

Als Prüfungsbeste ausgezeichnet wurden: Straßenbauer Niklas Hack aus Scheid (Firma Geschwister Balter), Friseurin Lea Schmitz aus Nettersheim (Bernadette Hein), Anlagemechaniker Julian Lück aus Mechernich (Offermann Heizung + Sanitär), Metallbauer Justin Greuel aus Mechernich (Müller & Sohn), Tischler Jonas Maternus Schmitz aus Euskirchen (Arno Müller) und Tischler Lasse Heimerich aus Hellenthal (Firma Vogelsberg).

Weiterhin in den Gesellstand erhoben wurden:

Bäcker:

Fabian Kerp

Justin Zschauer

Maurer:

Leon Bons

Julian Brunmaier

Jan Höwekamp

Luca Schurff

Straßenbauer:

Leon Erlenbusch

Noah-Tim Plum

Tiefbaufacharbeiter:

Luis Benentreu

Justin Pierre Titz

Elektroniker (Energie- und Gebäudetechnik):

Florian Corsten

Domenik da Costa Morgado

Felix Decker

Florian Duraku

Nico Flohr

Lukas Katterbach

Enrico Jose Castro Ramos

Nikolay Schoenenberg

Louis Schulte-Zweckel

Florian Virnich

Friseur:

Lara Alma

Celina Reitz

Jessica Rieken

Anna Schwarzbach

Julia Spiekermann

Anlagenmechaniker (Sanitär, Heizung, Klima):

Philip Becker

Niklas Klaphake

Maurice Neunzig

Kraftfahrzeugmechatroniker:

Leon Hahs

Christian Siebert

Lorenzo Ruzicka

Vincent Groß

Jana Schilbock

Maler:

Cagatay Atli

Justin Brams

Paul Benedikt Matschullis

Jessica Rudoba

Andreas Stuhl

Noel Ystas

Metallbauer:

Thorben Michalski

Jannis Müller

Lukas Müller

Leon Wallenhauer

Tischler:

Lucas Leonard Endberg

Tarek Engelschalk

Peter Leonhard Hoffmann

Jarno Kappe

Anne Christine Kolvenbach

Raphael Korn

Lars Adrian Lücke

Daniel Peter

Eva-Marie Schmelzer

Sophie Schurz

Janis Jonathan Tschöpe

Zimmerer:

Matthias Junker

Torben Krüger

Indra Noyon

Eifeler Presse Agentur/epa

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