Verwaltungsrat der NE.W neu besetzt

Die Männer der ersten Stunde Bruno Grobelny und Josef C. Rhiem sind aus Altersgründen ausgeschieden – Kathrin Kuhl, Bernd Borgmann und Frank Thönes arbeiten nun an der Ausrichtung des großen Dienstleisters für Menschen mit Behinderung mit

Leiten die Geschicke der Nordeifel.Werkstätten und damit die von 1200 Menschen mit Behinderung: Der Verwaltungsrat der NE.W bestehend aus Rudi Dick (v.l.), Bernd Borgmann, Kathrin Kuhl, Bruno Grobelny, Rita Witt, Frank Thönes, Philipp Krosch und Klaus Beauvisage. Auf dem Bild fehlen Wolfgang Gläser, Hendrik Krämer und Josef C. Rhiem. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Leiten die Geschicke der Nordeifel.Werkstätten und damit die von 1200 Menschen mit Behinderung: Der Verwaltungsrat der NE.W bestehend aus Rudi Dick (v.l.), Bernd Borgmann, Kathrin Kuhl, Bruno Grobelny, Rita Witt, Frank Thönes, Philipp Krosch und Klaus Beauvisage. Auf dem Bild fehlen Wolfgang Gläser, Hendrik Krämer und Josef C. Rhiem. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Rund 1200 Menschen mit Behinderung finden in den Nordeifel.Werkstätten (NE.W) Arbeit, Fort- und Ausbildung sowie ein soziales Umfeld, begleitet von 300 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bei der Größe mit vier Werkstattstandorten im Kreis, der Hauptverwaltung in Kuchenheim, eigenen Unternehmen von Logistik über Kantinen und Cafés bis zum inklusiv geführten Supermarkt und zahlreichen Außenarbeitsstellen muss es schon rein rechtlich ein Aufsichtsgremium geben, den Verwaltungsrat. „Und der soll so zusammengesetzt sein, dass wir unterschiedliche Expertise erhalten“, sagt Georg Richerzhagen, einer der beiden Geschäftsführer der NE.W.

Dies bestätigt auch Rita Witt, Vorsitzende des ehrenamtlich tätigen Verwaltungsrates: „Wir sind ein Team, das von Diversität lebt.“ Denn Aufgabe des Verwaltungsrats ist, die Ausrichtung und Weiterentwicklung der NE.W mitzugestalten. Dabei müssen wirtschaftliche Aspekte ebenso eine Rolle spielen wie soziale. Beispielhaft dafür stehen etwa Bruno Grobelny, Mann der ersten Stunde nicht nur der NE.W, sondern auch der Caritas Euskirchen, dessen soziale Ader die Entwicklung der Nordeifel.Werkstätten ebenso bedeutsam beeinflusst habe wie der juristische Hintergrund von Rechtsanwalt Josef C. Rhiem, etwa in Bezug auf den Kauf von Grundstücken für die Betriebsstätten. Die beiden 1936 Geborenen sind jetzt offiziell zurückgetreten, bleiben den NE.W aber weiterhin eng verbunden.

Neu dazugekommen sind Kathrin Kuhl, Schulleiterin der Sankt-Nikolaus-Schule Kall, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, der Rechtsanwalt Bernd Borgmann und der Euskirchener Pfarrer Frank Thönes. Geschäftsführer Richerzhagen: „Damit bilden wir wieder eine große gesellschaftliche Bandbreite ab und haben Fachleute zu wichtigen Bereichen im Verwaltungsrat.“ Dies lässt sich auch an den weiteren Verwaltungsratsmitgliedern ablesen, ob Betriebswirtin, ehemaliger Jugendamtsleiter, Geschäftsführer anderer Sozialträger wie hier der Lebenshilfe, Bankkaufmann, Küchenchef im Marienhospital oder Leiter eines Miele-Werkes – mit Klaus Beauvisage, Rudi Dick, Wolfgang Gläser, Hendrik Krämer, Philipp Krosch und Rita Witt ergibt sich etwas, das die Vorsitzende gern als „Schwarmwissen“ bezeichnet.

Betriebswirtin Rita Witt: „Wir bringen alle Praxiserfahrungen aus verschiedenen Bereichen und damit unterschiedliche Sichtweisen mit. Wir unterstützen uns gegenseitig, damit der Geist, der durch die NE.W weht, erhalten bleibt.“ Dabei verschweigt sie nicht, dass die ehrenamtliche Arbeit im Verwaltungsrat durchaus zeitintensiv ist. Neben den regulären vierteljährlichen Sitzungen gibt es immer wieder Sondersitzungen, etwa zu Großprojekten wie dem künftigen Berufsbildungs- und Qualifizierungszentrum, das gerade am Mechernicher Bahnhof gebaut wird, den monatlichen Treffen der Vorsitzenden mit der Geschäftsführung oder kurzfristigen Beratungen und Abstimmungen per Telefon und E-Mail. „Aber was man dafür zurückbekommt, ist einfach herrlich und macht mich glücklich“, betont Rita Witt. Sie habe beispielsweise erst das kürzlich wiedereröffnete Cafésito in Bad Münstereifel besucht und sei sehr berührt gewesen, wie die Mitarbeitenden mit Handicaps dort wertgeschätzt werden, ihre Leistungsfähigkeit mitten in der Gesellschaft zeigen können und dort deutlich aufblühten: „Mitten im Leben ist das Ziel, und ich komme dort immer mit einem Lächeln heraus, denn dort ist dieses Ziel sichtbar erreicht!“

Die Arbeit ist allerdings manchmal nüchterner. Jahresabschluss, Entscheidungen etwa über Erwerbe über größere Auftragsvolumen, Wirtschaftspläne und Rechnungslegung gehören ebenso zu den Aufgaben wie Entscheidungen über die Bestellung der Geschäftsführung, jüngst etwa bei der Einstellung von Christoph Werner, der ein weiteres Urgestein der NE.W, Wilfried Fiege, aus Altersgründen ablöst. Besonders seien aber immer die Einblicke, die der Verwaltungsrat etwa beim Besuch der Betriebsstätten bekommt. Rita Witt: „Der gesamte Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass wir etwas sehr Wichtiges tun: Wir sind Teil von etwas, das Menschen, die es aufgrund ihrer Einschränkungen schwerer haben, hilft, stärker am Gesellschaftsleben teilhaben zu können.“

Weitere Informationen im Internet: www.nordeifelwerkstaetten.de

 

Eifeler Presse Agentur/epa

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