Plädoyers für Individualität, Vielfalt und internationale Freundschaften

Die beiden Rotary Clubs Euskirchen und Euskirchen Burgfey organisierten den Rhetorikwettbewerb 2024 der weiterführenden Schulen des Kreises – Beeindruckende Leistungen begeisterten Jury und Auditorium

Glückliche Gesichter bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, der prominent besetzten Jury: Rike Nieuwenhuis, Angelica Netz, Jürgen Escher (v. li) sowie Vertretern der Rotary-Clubs Euskirchen und Euskirchen-Burgfey. Bild: Rita Witt
Glückliche Gesichter bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, der prominent besetzten Jury: Rike Nieuwenhuis, Angelica Netz, Jürgen Escher (v. li) sowie Vertretern der Rotary-Clubs Euskirchen und Euskirchen-Burgfey. Bild: Rita Witt

Zülpich – Es ist schon ungewöhnlich, wenn sich an einem Sonntagmorgen viele konzentrierte junge Menschen auf dem Schulhof und in den Räumlichkeiten des Franken-Gymnasiums in Zülpich aufhalten. Zehn Schülerinnen und Schüler hatten sich auf den Rhetorikwettbewerb mit einem Thema ihrer Wahl vorbereitet. Die Reihenfolge der Vorträge wurde gelost. Anne Sophie Feuser von der Gesamtschule Mechernich startete und warb für Liebe und Treue unter den Menschen. Daniel Fink vom Emil-Fischer-Gymnasium Euskirchen warnte in seinem Vortrag vor den Gefahren des Faschismus und fasste seine Erkenntnis mit einem Zitat von Ödön von Horváth, einem österreichischen Schriftsteller, zusammen: „Wenn kein Charakter mehr geduldet wird, sondern nur Gehorsam, geht die Wahrheit und die Lüge kommt“.

Paula Meuriße von der Marienschule Euskirchen, die Siegerin des Wettbewerbs, referierte überzeugend über den Wert internationaler Freundschaften. Das Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen und Perspektiven schaffe Verständnis und Toleranz. Ängstlichen Zeitgenossen empfahl sie, statt furchtsam zu fragen: Was kann alles passieren?, die Intonation zu ändern und eine freudige Erwartungshaltung einzunehmen: „Wow, was kann  alles passieren?!“ Mustafa Mustafa vom Franken-Gymnasium Zülpich riet in seinem Vortrag „Die Illusion der Perfektion“ dem Publikum: „Gehen Sie Ihren eigenen Weg!“

Eine ähnliche Botschaft überbrachte Pauline Schlarp von der Gesamtschule Euskirchen, die mit ihrem Vortrag „Individualität im Zeitalter von Tik Tok und Co“, den dritten Platz belegte. Sie empfahl zudem kritisches Denken und Hinterfragen. Florentine Fischer von der Gesamtschule Mechernich belegte den zweiten Platz und begeisterte mit ihren Ausführungen zu „Perfektion“, warb für Vielfalt und fragte ins Auditorium: „Weißt Du noch, wer Du warst, bevor Dir alle sagten, wer Du sein sollst?“. Sonja Schulze vom Gymnasium am Turmhof Mechernich machte in ihrem Vortrag „Weshalb Glück nie gefunden werden kann, die Reise sich aber lohnt“ überzeugend den Wert von Freundschaft klar.

Leon Hoffmann, Emma Hönel und Josefine Krantz sorgten für das leibliche Wohl und sorgten für eine schöne Atmosphäre (hi. v. li. n. r.)  vorne: Die Siegerin im Wettbewerb: Paula Meuriße Bild: Rita Witt

Leon Hoffmann, Emma Hönel und Josefine Krantz sorgten für das leibliche Wohl und sorgten für eine schöne Atmosphäre (hi. v. li. n. r.) vorne: Die Siegerin im Wettbewerb: Paula Meuriße Bild: Rita Witt

Ähnliches berichtete Schulkollegin Anita Koch mit „Die fehlende Struktur durch eine Gemeinschaft“ und thematisierte Einsamkeit unter Jugendlichen. In „Der Mensch – die dominierende Spezies“ kam Nohalor N’Simba von der Gesamtschule Mechernich zu der Erkenntnis, dass die Sprache das Wichtigste sei. Allerdings sei der Mensch die dominierende Spezies, die die Welt zerstört. Nach dem Auftritt von Tim Schäperklaus, Emil-Fischer-Gymnasium Euskirchen, mit „Der Drang sich zu rechtfertigen“ überlegte die prominent besetze Jury beeindruckt, „ob sie einen Zusatzpreis für das beste Schauspiel einführen sollte“.

Mit Angelica Netz, ehemalige Chefredakteurin des WDR, Rike Nieuwenhuis, Journalistin und Jürgen Escher, Sprecher beim WDR, bewerteten drei Sprachprofis die Vorträge der Schülerinnen und Schüler: „Kriterien für unsere Bewertung sind Aufbau des Vortrags, Zuschauerorientierung und Authentizität der Vortragenden“, erläuterte Rike Nieuwenhuis die Bewertungsschwerpunkte. Die Jury war sich einig: Das Niveau der jungen Teilnehmer war hoch und die Entscheidung über die Platzierungen keine einfache.

Michael Mombaur, Schulleiter der Marienschule Euskirchen, selbst Rotarier und gemeinsam mit Rosi Bitterberg und Angelica Netz Mitorganisator, meinte schmunzelnd: „Ich traue mich kaum noch etwas zu sagen“. Er bedankte sich im Namen aller Anwesenden herzlich bei den Gastgebern, den Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern des Franken-Gymnasiums Zülpich. Die Präsidenten der organisierenden Rotary-Clubs, Dr. Stefan Gau (Euskirchen) und Dr. Klaus Meyer (Euskirchen-Burgfey), hatten die Vorträge begeistert verfolgt und versprachen eine weitere Förderung und Fortführung des Formats. (eB/epa)

 

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