Schlagwort-Archive: Buchrezension

Buchrezension: Sarah Binzenbach: „Nächte im Park“

In dem knapp 80-seitigen Büchlein „Nächte im Park“ der in Nettersheim-Pesch geborenen jungen Autorin Sarah Binzenbach wird nicht einfach nur eine Geschichte erzählt. Zu verwickelt schlängelt sich der erzählerische Faden von Seite zu Seite, wird immer wieder unterbrochen durch assoziative Einschübe und Reflexionen. Man hat eher das Gefühl, hier geht es auch gar nicht darum, eine nicht gelungene (Liebes)Geschichte kontinuierlich rekapitulieren zu wollen, sondern vielmehr um die Intention, ein ganz und gar disparates Bewusstsein darzustellen, das zu diesem Misslingen beigetragen hat. Was die Autorin vor allem auszeichnet, ist, dass sie es versteht, atmosphärisch dicht zu erzählen und – so auch vielfach in ihren anderen kleineren Geschichten – mit wenigen Worten beispielsweise die besondere Atmosphäre eines Warteraums in einem Krankenhaus darzustellen. Buchrezension: Sarah Binzenbach: „Nächte im Park“ weiterlesen

Bewegendes Frauenschicksal aus den emanzipationsfeindlichen 1960er Jahren

Lena Demeul debüttiert mit ihrem Roman „Leichtfüßig geht nur mit aller Kraft“

„Leichtfüßig geht nur mit aller Kraft“, lautet der Titel eines Debütromans von Lena Demeul. In ihrem Erstlingswerk erzählt die Autorin von Lea, der Protagonistin des Romans, die sich nichts mehr wünscht, als dass ihre Eltern sie lieben und beachten. Sie spürt, dass ihre Rolle in der Familie nicht stimmig ist. Besondere Leistungen und eine außergewöhnliche Karriere sollen die ersehnte Aufmerksamkeit erzwingen.

Doch ihr Weg zur ersehnten Karriere ist mühsam und ihre privaten Erkenntnisse führen sie in familiäre Abgründe. Als sich alles zum Guten zu wenden scheint, gerät sie in eine schicksalhafte Situation, die all ihre Pläne zu zerstören droht. Der Roman spielt in den 1960er Jahren im deutschsprachigen Gebiet Ostbelgiens, in Brüssel und London. Bewegendes Frauenschicksal aus den emanzipationsfeindlichen 1960er Jahren weiterlesen

„Von Pimocken und Rucksackdeutschen“

Neues Buch von Norbert Toporowsky beleuchtet Vertreibung und Flucht aus dem Osten sowie Ankunft und Integration in der Nordeifel

Hans Joachim Friederici, der „Alte Fritz bei der Arbeit. Viele Vertriebene haben sich in der neuen Heimat politisch engagiert, dies für gilt auch für Hans-Joachim Friederici. Seine Erlebnisse und Erfahrungen bei seiner Vertreibung bewogen ihn zu einem unbedingten Einsatz für den Frieden. Quelle: Fotoarchiv F.A. Heinen
Hans Joachim Friederici, der „Alte Fritz bei der Arbeit. Viele Vertriebene haben sich in der neuen Heimat politisch engagiert, dies für gilt auch für Hans-Joachim Friederici. Seine Erlebnisse und Erfahrungen bei seiner Vertreibung bewogen ihn zu einem unbedingten Einsatz für den Frieden. Quelle: Fotoarchiv F.A. Heinen

Schleiden – In der neuesten Veröffentlichung des Geschichtsforums Schleiden beschreibt Norbert Toporowsky die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg im Schleidener Raum. „Millionen von Menschen wurden mit dem Ende des von Hitler-Deutschland entfachten Weltkriegs und in der Folgezeit aus ihrer Heimat im Osten vertrieben oder zwangsevakuiert. Wie viele davon kamen in die Nordeifel? Auf welchen Wegen fanden sie hierhin? Was haben sie auf dem Weg hierhin erlebt, erleben müssen? Wie hat die einheimische Bevölkerung, die selbst vor allem unter Wohnungsnot und Hunger litt, auf die Ankunft der Vertriebenen reagiert? Wurden sie abgelehnt? Waren sie willkommen? Welche Auswirkungen hatte ihre Ansiedlung auf das Leben in der Eifel?“ Diesen und anderen Fragen, so das Geschichtsforum, habe  sich Toporowsky in seinem Buch „Von Pimocken und Rucksackdeutschen“ gestellt und darüber hinaus die Frage zu lösen versucht, ob man von einer gelungenen Integration sprechen könne. Das vorliegende Buch bemühe sich um eine differenzierte Antwort auf diese Fragen. „Von Pimocken und Rucksackdeutschen“ weiterlesen