Landesgartenschau katapultierte Zülpich in die Zukunft

Abschlusspressekonferenz verteilte Lob an alle Akteure – Gartenschaugelände soll nach kurzer Umbauphase als Gartenschaupark wiedereröffnet werden – Fazit: Stadtentwicklung, Tourismus und Wirtschaft haben nachhaltig profitiert

Hartmut Cremer (Mitte), Vorstandsmitglied des Premium-Sponsors Kreissparkasse Euskirchen, freute sich besonders darüber, dass die Sponsorengelder in nachhaltige Projekte geflossen sind. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Hartmut Cremer (Mitte), Vorstandsmitglied des Premium-Sponsors Kreissparkasse Euskirchen, freute sich besonders darüber, dass die Sponsorengelder in nachhaltige Projekte geflossen sind. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Zülpich – Die Landesgartenschau (Laga) Zülpich geht ihrem Ende entgegen. Grund genug für Akteure und Sponsoren, Bilanz zu ziehen. In der großen Blumenhalle traf man sich daher am Dienstagmorgen zum letzten großen Pressegespräch und ließ die vergangenen 180 Tage Revue passieren.

„Allen Unkenrufen zum Trotz ist es uns gelungen, hier in Zülpich mit mehr als 500.000 Besuchern die bislang erfolgreichste Gartenschau des Rheinlandes auf die Beine zu stellen“, freute sich der Zülpicher Bürgermeister Albert Bergmann. Gemeinsam mit allen Akteuren und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern sei es gelungen, die Römerstadt über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen. Mehr noch: „Durch die Landesgartenschau haben wir einen Entwicklungsschritt getan, für den wir normalerweise 15 bis 20 Jahre benötigt hätten.“

Martin Hannen, Referatsleiter im NRW-Umweltministerium, der stellvertretend für den wegen eines familiären Trauerfalls verhinderten NRW-Umweltminister Johannes Remmel erschienen war, betonte, dass es sich bei dem Zuschlag für eine Landesgartenschau nicht um Wirtschaftsförderung, sondern um „gelebte Stadtentwicklung“ handele. Er machte den Akteuren ein großes Kompliment, da sie die große Chance genutzt hätten, die Stadt nach vorne zu bringen. „Der Grundstein für die touristische Entwicklung ist gelegt, jetzt gilt es, daraus langfristigen Nutzen zu ziehen“, so Hannen. Besonders hob er hervor, dass die Laga das Wir-Gefühl der Zülpicher gestärkt habe.

Akteure, Ausrichter, Sponsoren und Mitglieder des Fördervereins blickten auf die erfolgreichste Gartenschau des Rheinlands zurück. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Akteure, Ausrichter, Sponsoren und Mitglieder des Fördervereins blickten auf die erfolgreichste Gartenschau des Rheinlands zurück. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der Geschäftsführer der Laga, Heinrich Sperling, verriet, dass man eine Umfrage in Auftrag gegeben habe. Auch wenn belastbare Ergebnisse noch nicht vorlägen, so zeichne sich doch ab, dass in Zülpich erstmals der Altersdurchschnitt der Besucher gesenkt worden sei. Bei seinem kleinen Rückblick erinnerte Sperling allein an 60 Ausstellungsbeiträge, 1900 Führungen und mehr als 1000 Tagesveranstaltungen. Das Besondere an der Gartenschau in Zülpich sei vor allem das „südländische Ambiente“ gewesen. Besucherreichster Tag war der 3. Oktober. Zu einer außerhalb der Session liegenden Karnevalsveranstaltung kamen allein 9000 Besucher.

Hartmut Cremer, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen, die sich als Premium-Sponsor um die Landesgartenschau verdient gemacht hat, blickte auf 180 wunderbare Tage trotz zuweilen widrigen Wetters zurück und auf viele schöne Stunden mit Musik, Tanz und Theater auf der Sparkassen-Seebühne. „Wir sind uns sicher, dass unsere Sponsorengelder gut angelegt wurden“, so Cremer, der dabei besonders die Nachhaltigkeit der Unterstützung herausstrich. Denn nach einer kurzen Umbauphase feiert der Park am Wallgraben voraussichtlich schon im Dezember 2014 seine Wiedereröffnung. Der Seepark selbst soll dann ab dem Frühjahr 2015 wieder für Besucher geöffnet sein.

Dass es bereits neue und nachhaltige Konzepte für das Laga-Gelände gibt, bestätigte auch Laga-Geschäftsführer Christoph M. Hartmann. „Nahezu alle bekannten Bereiche wie die Hausgärten, das moderne Freibad mit Wasserspielplatz und der Outdoor-Fitness-Parcours im Seepark oder der Burgspielplatz und der Rosengarten im Park am Wallgraben können schon bald weiter genutzt und besucht werden“, so Hartmann. Auch die Themengärten sollen weiterhin Bestand haben. Hartmann sprach in diesem Zusammenhang gar von einem „Rheinischen Zentrum für Mustergärten“. Einziger Wermutstropfen: Der Seepark bleibt auch weiterhin eintrittspflichtig, doch sollen die Preise moderat und familienfreundlich sein und die Erlöse in Erhalt und Ausbau der Anlagen fließen.

Dr. Heinz-Willi Mölders, Vorstand der RWE Deutschland, freute sich ebenfalls, dass die RWE-RelaxWiese, der zur Verfügung gestellte Bücherschrank und vor allem der Shuttle, der Innenstadt und See miteinander verbindet, so gut angenommen wurden. Er selbst habe während der Zeit der Laga zahlreiche „Selfies“ von Menschen auf der Liegewiese zugeschickt bekommen mit denen man sich auf diese Weise für die Einrichtung bedankt hätte.

Zülpich habe beharrlich an dem Ziel, das es mit der Landesgartenschau verfolgte, festgehalten, betonte Günter Bayer, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege Nordrhein-Westfalen. „Die Bereiche Stadtentwicklung, Tourismus und Wirtschaft haben davon nachhaltig profitiert“, sagte er und wünschte sich, dass weitere Städte durch das Beispiel Zülpichs ermutigt würden, an den anstehenden Ausschreibungen für die Gartenschauen 2020 und 2023 teilzunehmen.

Eifeler Presse Agentur/epa

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