Grenzenlose Zusammenarbeit für den Frieden

Die Gemeinden Hellenthal, Büllingen (B) und Eijsden-Margraten (NL) bieten unter der Organisation von Marita Rauchberger und Gerdine Snijder umfangreiche Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu „75 Jahre Ardennenoffensive“, die im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien 1944 37.000 Menschenleben forderte

Setzen sich gemeinsam für ein grenzloses friedliches Miteinander ein: Friedhelm Wirtz (v.l.), Bürgermeister Büllingen, Marie Hanf, Gemeinde Hellenthal, Rudolf Westerburg, Bürgermeister Hellenthal, Marita Rauchberger, Kuratorin der Schleidener „Galerie Eifel Kunst“, Viviane Scharres, Kulturchefin Gemeinde Büllingen, und Gerdine Snijder vom Ferienparadies Heidehof. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Setzen sich gemeinsam für ein grenzloses friedliches Miteinander ein: Friedhelm Wirtz (v.l.), Bürgermeister Büllingen, Marie Hanf, Gemeinde Hellenthal, Rudolf Westerburg, Bürgermeister Hellenthal, Marita Rauchberger, Kuratorin der Schleidener „Galerie Eifel Kunst“, Viviane Scharres, Kulturchefin Gemeinde Büllingen, und Gerdine Snijder vom Ferienparadies Heidehof. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Büllingen/Hellenthal – „Frieden ist nicht selbstverständlich, man hat kein Recht auf Frieden. Dafür haben andere gekämpft“, betonte Gerdine Snijder jetzt beim Pressetermin zu „Frieden, wir arbeiten daran – 75 Jahre Ardennenoffensive“. Die Niederländerin ist zusammen mit Marita Rauchberger, Kuratorin der Schleidener „Galerie Eifel Kunst“, Hauptorganisatorin einer länderübergreifenden Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe, die vor allem eines möchte: Das friedliche Miteinander fördern.

Dazu haben sich die Gemeinden Hellenthal und die belgische Gemeinde Hellenthal sowie die niederländische Gemeinde Eijsden-Margraten zusammengeschlossen, um von Mittwoch, 30. Oktober, bis Sonntag, 17. November, in der Grenzlandhalle Hellenthal eine Fülle von Veranstaltungen anzubieten. Diese knüpfen in vielfältiger Form an die Kriegshandlungen an, die am 16. Dezember 1944 in Hellenthal Hollerath begannen und rund 37.000 Soldaten aus den USA und Deutschland das Leben kosteten.

Rudolf Westerburg, Bürgermeister Hellenthal: „Wir haben das Glück, seit fast 75 Jahren in Freiheit und Frieden zu leben. Wir wollen mit diesen Veranstaltungen nicht nur der vielen Gefallenen gedenken, sondern auch zeigen, dass man sich für Frieden und Freiheit ständig engagieren muss.“ Friedhelm Wirtz, Bürgermeister Büllingen: „Es ist wichtig, sich an die Geschichte zu erinnern. Wenn man das Vergangene vergisst, kommen manche Leute auf komische Ideen für die Zukunft.“ Es sei besonders wichtig, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und zu aktivieren, weshalb ausdrücklich auch die umgebenden Schulen zu den Veranstaltungen eingeladen sind. Viviane Scharres, Kulturchefin Gemeinde Büllingen: „Dazu werden 150 Schülerinnen und Schüler aus drei Ländern zum Thema »Frieden – wir arbeiten daran« und inspiriert durch den Film »Die Welle« ihre Projektergebnisse bei der Auftaktveranstaltung vorstellen.“

Zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema „Frieden, wir arbeiten daran – 75 Jahre Ardennenoffensive“ haben Engagierte aus drei Ländern geplant: Rudolf Westerburg (v.l.), Bürgermeister Hellenthal, Friedhelm Wirtz, Bürgermeister Büllingen, Marita Rauchberger, Kuratorin der Schleidener „Galerie Eifel Kunst“, Marie Hanf, Gemeinde Hellenthal, Viviane Scharres, Kulturchefin Gemeinde Büllingen, und Gerdine Snijder vom Ferienparadies Heidehof in Ramscheiderhöhe. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema „Frieden, wir arbeiten daran – 75 Jahre Ardennenoffensive“ haben Engagierte aus drei Ländern geplant: Rudolf Westerburg (v.l.), Bürgermeister Hellenthal, Friedhelm Wirtz, Bürgermeister Büllingen, Marita Rauchberger, Kuratorin der Schleidener „Galerie Eifel Kunst“, Marie Hanf, Gemeinde Hellenthal, Viviane Scharres, Kulturchefin Gemeinde Büllingen, und Gerdine Snijder vom Ferienparadies Heidehof in Ramscheiderhöhe. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Das Thema sei angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa wichtiger denn je, wie alle Beteiligten sagten. Wirtz: „Wir beobachten diese Entwicklungen zwar nicht mit Angst, aber manchmal mit Sorge und Befremden.“ Westerburg wünscht sich auch eine stärkere Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den 2. Weltkrieg in der Schule, und Marita Rauchberger machte auf die Auswirkungen auch Jahrzehnte nach Kriegsende aufmerksam: „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Traumata bis zu den Enkeln nachwirken.“ Gerdine Snijder merkte an, dass man in den Niederlanden Kinder sehr früh an das Thema heranführte, mit etwa zehn Jahren mithilfe des weltbekannte „Tagebuch der Anne Frank“. Das Kriegsende werde als Tag der Befreiung gefeiert.

Gezeigt werden auch Fotos zum Thema aus der Region. Foto: Ralf König
Gezeigt werden auch Fotos zum Thema aus der Region. Foto: Ralf König

Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am Mittwoch, 30. Oktober, um 11 Uhr in der Grenzlandhalle. Über den gesamten Zeitraum gibt es diverse Ausstellungen zu sehen, darunter eine 24 Meter lange Modellbauanlage, durch die die Ardennenoffensive rekonstruiert wird, einen Nachbau eines Feldhospitals, von der „Galerie Eifel Kunst“ eine Ausstellung mit Fotos von Iris Hilgers, Ralf König und Bernd Wawer über Relikte des Krieges, Faksimiles von Feldpostbriefen und mehr. In Abendveranstaltungen wird über die Suche nach vermissten Soldaten berichtet, über das Aufwachsen als Kriegskind oder die Film-Dokumentation „Grenzland in Flammen gezeigt.“ Das vollständige Programm ist im Internet unter www.hellenthal.de abrufbar.

Auch der Ort der Pressekonferenz war symbolträchtig gewählt, denn sie fand auf belgischem Hoheitsgebiet, in Büllingen im Hotel Schröder, in Sichtweite der Grenze statt. Unterstützt wird die Reihe der drei Gemeinden aus drei Ländern von der „Galerie Eifel Kunst“, dem „Eifeler Bündnis gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt“, dem unter anderem auch die Gemeinde Hellenthal angehört, dem Verkehrs- und Gewerbeverein Hellenthal, der Kreissparkasse Euskirchen, der VR-Bank Nordeifel sowie dem Land NRW.

Eifeler Presse Agentur/epa

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