Schmiedehammer mit Herz

Das Arloffer Hammerwerk Erft spendet 2500 Schnelltests an die Nordeifelwerkstätten, dem umfassenden Dienstleister für Menschen mit Behinderung

Die Unterstützung durch das Hammerwerk Erft freut Georg Richerzhagen (v.l.), Geschäftsführer Nordeifelwerkstätten. Marc Schmitz, Geschäftsführer des Arloffer Traditionsunternehmens, übergab 2500 Schnelltests für die Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Unterstützung durch das Hammerwerk Erft freut Georg Richerzhagen (v.l.), Geschäftsführer Nordeifelwerkstätten. Marc Schmitz, Geschäftsführer des Arloffer Traditionsunternehmens, übergab 2500 Schnelltests für die Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Bad Münstereifel-Arloff – 2500 Schnelltests plus Einmalhandschuhe spendete jetzt das Hammerwerk Erft an die Nordeifelwerkstätten (NEW), dem Dienstleister im Kreis Euskirchen für Menschen mit Behinderung. Marc Schmitz, Geschäftsführer des Hammerwerks, berichtete: „Wir wollten in der Hochphase der Pandemie, bereits vor den verpflichtenden Unternehmenstests, die bestmögliche Sicherheit für unsere Mitarbeiter. Damals waren die Tests allerdings noch rar und schwer zu beschaffen, so dass wir trotz des hohen Preises alle Tests gekauft haben, die wir kriegen konnten.“

Durch die mittlerweile gut verfügbaren Impfungen sei die Anzahl der regelmäßigen Tests für die Belegschaft allerdings stark gesunken. Schmitz: „Daraufhin hat die gute Seele unseres Hauses, Ingelore Keßel, als eine der letzten Amtshandlungen ihrer 47 Jahre währenden Tätigkeit Kontakt mit den Nordeifelwerkstätten aufgenommen.“ NEW-Geschäftsführer Georg Richerzhagen war sofort begeistert: „Wir haben zwar eine hohe Impfquote von 90 Prozent unter unseren rund 1500 Mitarbeitern und Beschäftigten. Aber manche Menschen können oder wollen sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen, diese werden weiterhin regelmäßig getestet.“

Aber nicht nur die Schnelltests selbst seien hilfreich, Richerzhagen freut sich auch immer über weitere Verbindungen zu Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen. „Denn wir bieten Menschen mit Behinderungen unter anderem Praktikumsstellen und Außenarbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt. Die Unternehmer wiederum können von staatlichen Förderungen und vor allem sehr loyalen und engagierten Mitarbeitern profitieren.“ Dabei werden die in Frage kommenden Beschäftigten der NEW sorgfältig nach Anforderungen und Fähigkeiten ausgesucht, so Richerzhagen: „Von einfachen Verpackungsarbeiten über handwerkliche Tätigkeiten wie etwa in der Schreinerei über wissenschaftliche Mitarbeit im Museum bis hin zu Staplerarbeiten, Grünpflege oder Bürotätigkeiten ist alles dabei – wir haben zurzeit etwa 60 Menschen mit Behinderung an geförderten und durch uns kontinuierlich begleiteten Außenarbeitsplätzen.“

Beindruckt zeigte sich Georg Richerzhagen beim Rundgang über das Gelände von den umfangreichen Produkten, die das Hammerwerk Erft in Arloff als Industriezulieferer bietet. Marc Schmitz: „Wir produzieren Werkstücke zwischen 30 Kilogramm und 30 Tonnen Gewicht aus rund 100 verschiedenen Stahlsorten.“ Obwohl das seit 1950 bestehende Hammerwerk selbst ein energieintensives Unternehmen sei, helfe es stark bei der Grünstromerzeugung: „Etwa 30 Prozent unserer Produktion besteht im Bau von Getriebeteilen von Windkraftanlagen.“ Aber auch Autoindustrie, Anlagenbau oder Teile für groß dimensionierte Verpackungsmaschinen werden in dem Werk mit 275 Mitarbeitern produziert, dazu Teile für Schiffsgetriebe etwa von Containerfrachtern oder auch für den ICE.

„Unsere Produkte sind nicht nur zu 100 Prozent recyclingfähig, unser Stahl stammt auch selbst aus wiederverwerteten und dann speziell legierten Materialien“, so Schmitz. Es werde aber nicht nur nahtlos gewalzt und geschmiedet, sondern auch mit verschiedenen Methoden das Material geprüft, gedreht, gebohrt und zerspant. Trotz des Umgangs mit dem stahlharten Material werde aber die menschliche Seite nicht vergessen: „Unsere Frau Keßel hat eine starke caritative Ader, auch nach ihrem Ausscheiden wollen wir diesen Weg weitergehen.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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