Kreissparkasse Euskirchen verteilte während der Stiftungsgala wieder Hunderte von Zuwendungsbescheiden – Knapp 770.000 Euro in 2023 und 2024 ausgeschüttet – KSK-Vorstand Udo Becker glänzte erneut als humorvoller Conférencier
Euskirchen – Einmal im Jahr ist rund um den Hauptsitz der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) an der Von-Siemens-Straße in der Kreisstadt kein Parkplatz mehr zu bekommen. Dann strömen aus allen Himmelsrichtungen überwiegend Angehörige von Vereinen ins S-Forum, um bei der alljährlichen großen Stiftungsgala einen Zuwendungsbescheid für eines ihrer sozialen, kulturellen oder sportlichen Projekte in Empfang zu nehmen. Seit Jahren nutzt die KSK diesen Abend, um ihren Gästen ein abendfüllendes Programm zu bieten und damit das Gemeinschaftsgefühl jener Kräfte zu stärken, die den Kreis Euskirchen liebens- und lebenswert machen.
Der Vorstandsvorsitzende der KSK, Udo Becker, übernahm gut gelaunt die Moderation und führte durch den ereignisreichen Abend. Zunächst aber erinnerte er die Gäste an die vergangene Stiftungsgala. Da war versprochen worden, dass der Vorstand und die Kuratoriumsmitglieder der Stiftungen Vereinsarbeit im Kreis Euskirchen nicht nur finanziell fördern, sondern auch tatkräftig unterstützen wollen. Und „tatkräftig“ war hier ganz im ersten Wortsinn gemeint, denn die Herren wollten mit anpacken. Udo Becker verschlug es dabei zur „Tafel“ nach Weilerswist, wo er früh am Morgen mit dem Transporter die Supermärkte abfuhr, Lebensmittel einsammelte, diese dann sortierte und anschließend an die Bedürftigen austeilte.
Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder vor Ort im Einsatz
„Mich hat das sehr stark bewegt“, berichtete Becker. „Ich durfte vor Ort erleben, wie wertvoll die Arbeit ist, die bei der Tafel geleistet wird.“ Aus diesem Grund wolle er die Reihe auch fortsetzen. Becker rief daher die Vereinsvertreter auf, die Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder einfach zu sich in die Vereine einzuladen. Becker selber will als Nächstes Einblicke in das Inklusive Bouldern und Klettern beim Deutschen Alpenverein Sektion Eifel nehmen und mit dem Routenbauteam lernen, wie man entsprechende Kletter-Routen baut.
Der Einsatz vor Ort war in Videos festgehalten worden, die derzeit auf dem Facebook-Auftritt der KSK zu sehen sind. Dort erlebt man neben einem kistenpackenden Udo Becker bei der Tafel auch Vorstandsmitglied Holger Glück, der beim THW Schleiden mitarbeitete und eine Treppe vor dem Einsturz sicherte. Sein Kollege Wolfgang Krüger kümmerte sich mit AWO-Schulsozialarbeiterin Monika Lauer im Thomas-Esser-Berufskolleg um Jugendliche, der Vorsitzende des Vorstandes beider KSK-Stiftungen, Karl-Heinz Daniel, der in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufwuchs, schwang gekonnt die Mistgabel im Klepperstall Zülpich und sein Kollegen Sebastian Thur besuchte die Kita Mitbachaue in Euskirchen und unternahm mit den jungen Leuten einen abenteuerreichen Waldspaziergang.
Um den Stiftungsgedanken der KSK zu verdeutlichen, hatte Becker sich ein Video gewünscht, das die alte Geschichte vom Mädchen und den Seesternen neu in Szene setzte. Die beiden jungen Darsteller des Videos, Felipa und Henri, konnten dabei direkt aus der Sparkassenfamilie gewonnen werden. Der Videoinhalt in Kürze: An einem langen Strand liegen hunderte von Seesternen. Ein Mädchen trägt sie einzeln ins Wasser. Ein Junge, der sich das Treiben anschaut, wundert sich und fragt, warum das Mädchen das tue. Es könne doch schließlich nicht alle Seesterne retten. Die Antwort des Mädchens: „Für jeden einzelnen macht es einen Unterschied.“
KSK unterstützt wichtige Aufgaben der Vereine
„Die geretteten Seesterne haben Glück – Glück, weil es Menschen gibt, die sich zum Ziel gesetzt haben, sich genau darum zu kümmern, nämlich einzelne Seesterne bzw. Menschen glücklich zu machen“, resümierte Udo Becker. Und dies sei letztlich auch das, was die sozial engagierten Vereine im Kreis Euskirchen machten. „Sie schenken mit ihrer Arbeit anderen Menschen Aufmerksamkeit, sie schenken ihnen glückliche Momente. Und sie sorgen dafür, dass das oft beschwerliche Leben mancher Menschen ein wenig einfacher wird.“ Die Stiftungen der KSK leisteten dabei die notwendige finanzielle Unterstützung.
Da der Kurator der Kultur- und Sportstiftung, George Tulbure, gerade erst Vater geworden war und zu Hause benötigt wurde, sprang kurzerhand KSK-Vorstand Holger Glück für ihn ein und ließ ein paar Zahlen sprechen: „2023 haben wir einen Betrag von 234.000 Euro ausgeschüttet und damit 199 Anträge positiv beschieden“, so Glück. Im vergangenen März seien darüber hinaus bereits über 180.000 Euro für 154 Anträge bewilligt worden. Holger Glück war sich sicher, dass sich die Summe bis Ende des Jahres noch einmal deutlich erhöhen dürfte.
Bernd Kolvenbach, der Kurator der KSK-Bürgerstiftung, berichtete sodann, dass die Bürgerstiftung 2023 ca. 200.000 Euro ausgeschüttet und damit 164 Anträge bewilligt habe. Im März des laufenden Jahres seien bereits 107 Anträge mit einer Gesamtsumme von 155.000 Euro positiv beschieden worden.
Dank an den Vorstand für große Unterstützung
„Die Mittel, die wir ausschütten, stammen eigentlich nur zu einem geringen Teil aus der Anlage und den Zinsen, die wir damit erzielen“, verriet Kolvenbach. Das Geld komme vielmehr zu einem großen Teil aus der Kreissparkasse selber. So sei der KSK-Vorstand bislang jährlich bereit gewesen, „erkleckliche Beträge“ in die Stiftungen zu stecken, mit dem ausdrücklichen Ziel, Gutes zu tun. Kolvenbach dankte Udo Becker, Holger Glück und Wolfgang Krüger nicht nur für die entsprechenden Beschlüsse, sondern auch für „die innere Überzeugung, mit der Sie diese Entschlüsse gefasst haben.“
Dank und Blumen gab es für Sarah Voiß und Ute Galußek vom KSK-Vorstandssekretariat, die mit Karl-Heinz Daniel und Sebastian Thur alles rund um die Stiftungen „wuppen“, und die im Team mit zu den direkten Ansprechpartnerinnen für Fragen zu den Stiftungszuwendungen gehören.
Für gute Unterhaltung sorgte das Blasorchester „BraZZanova“ unter der Leitung von Frank Reinshagen sowie unter dem Vorsitz von Frau Dr. Sigrid Hien. Das Bad Münstereifeler Orchester präsentierte Blasmusik mit frischem Schwung und überzeugte mit raffinierten Arrangements bekannter Stücke, die von Sade bis Sportfreunde Stiller reichten. Die hohe Professionalität ist vor allem Frank Reinshagen zu danken. Denn mit ihm steht ein versierter Jazzmusiker an der Spitze der Band, der nicht nur für die WDR-Big Band Köln geschrieben hat, sondern auch an der Kölner Musikhochschule Jazzkomposition unterrichtet und seit 2007 zu den Leitern des JugendJazzOrchester NRW gehört. Aktuell zählt „BraZZanova“ 20 aktive Musiker generationenübergreifend im Alter von 18 bis 81 Jahren.
Doch neben der Musik wurde an diesem Abend auch Tanz geboten. Die Tanzgarde „Schiff Ahoi“ Vernich eroberte mit ihren jungen Tänzerinnen und deren akrobatischen Einlagen im Nu die Herzen der Zuschauer. Selten hat man Piraten so koordiniert tanzen sehen. Einzig die niedrige Decke im S-Forum limitierte die Sprünge nach oben. „Mit euren Tänzen habt ihr unsere Stiftungsveranstaltung echt bereichert“, lobte Wolfgang Krüger die jungen Damen und hatte neben Blumen selbstverständlich auch eine finanzielle Zuwendung für die Schatztruhe des Vereins dabei.
Schließlich aber wurden die Zuwendungsbescheide verteilt. Wer bis zum Schluss blieb, der konnte auch noch an einer Tombola teilnehmen. Als Glücksfee fungierte in diesem Jahr Nicole Trapp von der Sparkasse Krefeld, die zurzeit als Mentee mit Udo Becker zusammenarbeitet. Möglich macht dies ein Crossmentoring-Programm der Sparkassen, mit dem mehr weibliche Mitarbeitende in Top-Führungspositionen entwickelt werden sollen. Der Tombola-Hauptpreis von 1.000 Euro ging an diesem Abend an die DRK Kindertageseinrichtung Dollendorf.
Eifeler Presse Agentur/epa