Mehr Platz, vielseitiger und barrierefrei: projekt.bike wird inklusiv

Beliebtes Fahrradgeschäft in Nettersheim zieht zu den Nordeifel.Werkstätten in Zingsheim – Inhaber Mario Müller und NE.W Betriebsleiter Christian Merks bieten Service und Verkauf von Kinderrädern über behindertengerechte Zweiräder bis Profi-MTBs mit und ohne Elektroantrieb an

Vom Kinderrad über Profibike bis zum Therapietandem – mit dem projekt.bike inklusiv wollen Mario Müller (v.l.) und Christian Merks nicht nur Service und Verkauf rund um Zweiräder bieten, sondern auch Menschen mit Behinderung zahlreiche Möglichkeiten zu Arbeit, Fort- und Ausbildung sowie Praktika ermöglichen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Vom Kinderrad über Profibike bis zum Therapietandem – mit dem projekt.bike inklusiv wollen Mario Müller (v.l.) und Christian Merks nicht nur Service und Verkauf rund um Zweiräder bieten, sondern auch Menschen mit Behinderung zahlreiche Möglichkeiten zu Arbeit, Fort- und Ausbildung sowie Praktika ermöglichen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nettersheim-Zingsheim – Ein barrierefreier Fahrradladen mit Outdoor-Teststrecke vor der Ladentür, lichtdurchflutetem Verkaufsraum, einem abgetrennten Raum für sensible Gespräche etwa zu Zweirädern für Menschen mit einer Beeinträchtigung, eine Siebträgerkaffeemaschine in der handgeschreinerten Zirbenlounge, ausreichend Parkmöglichkeiten und eine großzügige Werkstatt – für Mario Müller geht mit dem Umzug seines Geschäftes nach Zingsheim in die Nordeifel.Werkstätten (NE.W) ein Traum in Erfüllung. Der ehemalige Rettungssanitäter berichtet: „Das alles begann ja nebenberuflich mit einem Ein-Mann-Laden. Auch wenn es nach und nach gewachsen ist, platzt in letzter Zeit alles aus den Nähten.“

Eine berufliche Pause von seiner langjährigen Tätigkeit als Rettungssanitäter und eine ausgedehnte Auszeit mit seiner Familie mit viel Zeit auf dem Rad bestärkte ihn darin, seinen Blick auf den Fahrradladen zu konzentrieren. Dann erfuhr er vom Betriebsleiter der Nordeifel.Werkstätten Zingsheim, Christian Merks, über neue Möglichkeiten. Denn durch das neue Qualifizierungs- und Bildungszentrum „QuBi“, was gerade am barrierefrei ausgebauten Mechernicher Bahnhof entsteht, zieht der Berufsbildungsbereich aus Zingsheim weg und helle, großzügige Räume wurden frei. Schnell war die Idee geboren, aus dem verwinkelten und durch Treppen verbundenen Radladen in Nettersheim ein Inklusionsprojekt bei den NE.W zu machen. Christian Merks: „Das bietet für unsere Beschäftigten mit Behinderung viele Möglichkeiten für Arbeit, Schulungen und sogar Ausbildung bis zum IHK-Abschluss.“

Auch die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung abgestimmten Therapieräder werden bei projekt.bike vertrieben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Auch die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung abgestimmten Therapieräder werden bei projekt.bike vertrieben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Denn im Team von Mario Müller ist auch ein Zweiradmechaniker-Meister, und das neue QuBi arbeitet eng mit der IHK zusammen. Viele Vorteile hat das projekt.bike inklusiv aber auch für alle Radler, so Mario Müller: „Wir können viel mehr bieten. Wichtig ist uns auch, dass man auch vor und nach dem Kauf optimal betreut wird – auf Service legen wir sehr viel Wert.“ Das geht sogar so weit, dass in verschiedenen Kommunen im Kreis Euskirchen sowie in Stadtkyll Service-Boxen aufgestellt werden sollen, in denen man seine geliebten Zweiräder zu einem beliebigen Zeitpunkt zur Reparatur oder Wartung deponieren und nach dem Service wieder abholen kann. Der Rundum-Service umfasst auch die optimale Reinigung mit eigener Waschstation fürs gesamte Rad und Ultraschall-Reinigung etwa für Fahrradketten.

Vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weitere fünf Teilzeitkräfte und fünf sozialversicherungspflichtige Zielgruppenarbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung soll es im inklusiven Fahrradladen geben. Die offizielle Eröffnung, zu der sich auch der Kreis Euskirchener Landrat Markus Ramers angekündigt hat, soll am 13. April ab 10 Uhr im NE.W-Gebäude „Auf der Heide 20“ starten. Mit dabei soll auch der Hersteller „Hase“, Spezialist für Therapieräder, sein und dort etwa mit einem Schulterlenker zeigen, dass auch Menschen ohne Arme mit dem Rad mobil sein können.

Für die Zukunft mangelt es Mario Müller und Christian Merks nicht an weiteren Plänen: Ob mobile Servicestation oder Krankenkassenzulassung für Therapieräder – als Rettungssanitäter hat Müller auch Reha-Lehrgänge zu Medizinprodukten absolviert – die beiden sind sich sicher, dass alles rund und wie geschmiert laufen wird im projekt.bike inklusiv – und wenn es doch mal anders kommt, sind genügend geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da, die alles wieder schnell in Ordnung bringen.

Eifeler Presse Agentur/epa

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